Unterzeichnung der Erklärung Diakonie und Caritas suchen gemeinsamen Weg zur nachhaltigen Textilbeschaffung

18.06.2021: In einer gemeinsamen Absichtserklärung haben das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der Deutsche Caritasverband und die Diakonie Deutschland im September 2020 die strategische Bedeutung des Themas der nachhaltigen Textilbeschaffung unterstrichen. Zur Unterstützung kirchlicher Einrichtungen bei der Umstellung auf nachhaltige Produktalternativen wurden „Business Scouts for Development“ in beiden Wohlfahrtsverbänden eingesetzt. Diese sollen Pioniereinrichtungen bei der Beschaffung nachhaltiger Arbeitskleidung und Flachwäsche eng begleiten, Plattformen für den Erfahrungsaustausch anbieten, praxisorientierte Handlungsempfehlungen erarbeiten und Expert*innen(wissen) zur Verfügung stellen.

Bei Diakonie und Caritas werden jeden Tag große Mengen an Bettwäsche, Handtüchern und Berufskleidung eingesetzt.

„Die Wertschöpfungskette von Textilien ist meist lang und komplex. Während der vielen Produktionsschritte werden Menschenrechte und Umweltschutz häufig nicht berücksichtigt. Mit nachhaltiger Beschaffung kann ein entscheidender Beitrag zur Wahrung von Menschen- und Arbeiter*innenrechten und Umweltschutz entlang der Lieferkette geleistet werden“, schreiben Caritas und Diakonie in einem gemeinsamen Papier. Hans Jörg Millies, Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes, Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und Diakonie-Präsident Ulrich Lilie (Bild, von links nach rechts) hatten die gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Die beiden Wohlfahrtsverbände sind, nach der öffentlichen Hand, Deutschlands zweitgrößter Beschaffer und verfügen daher nach Einschätzung der kirchlichen Einrichtungen über ein besonders großes Potenzial, durch ihre Nachfrage Markt und Produktionsweisen positiv zu beeinflussen. In beiden Wohlfahrtsverbänden zusammen gibt es allein 557.500 Plätze in stationären Einrichtungen der Alten- und Gesundheitshilfe, in denen 573.600 Menschen hauptberuflich arbeiten – jeden Tag werden große Mengen an Bettwäsche, Handtüchern und Berufskleidung eingesetzt.

Besonders in stationären Einrichtungen der Wohlfahrtspflege fallen große Mengen von Arbeitskleidung und Flachwäsche an. Einzelne Einrichtungen sind ihrer Vorbildfunktion bereits nachgekommen und wenden Nachhaltigkeitskriterien bei der Textilbeschaffung an. Nun wollen Caritas und Diakonie weitere kirchliche Pilotunternehmen im Projekt „Nachhaltige Textilien“ identifizieren, sich gemeinsam auf die Reise entlang der Lieferkette begeben und den Beschaffungsprozess auf nachhaltige Textilprodukte umstellen. Zur Erreichung der Ziele wird in den kommenden Wochen ein konkreter Fahrplan erarbeitet, der sich an den Bedarfen der teilnehmenden Einrichtungen ausrichtet. Diese erhalten zwischen Herbst 2021 und Frühling 2022 Unterstützung in verschiedenen Formaten und durchlaufen gemeinsam unterschiedliche Phasen des Beschaffungsprozesses.

Bild: Diakonie / Stephan Röger

Kontakt:
business-scout@csr-caritas.de
business-scout@diakonie.de


Diakonie und Caritas starten nachhaltige Textilbeschaffung: Die Akademie für Textilveredlung befasst sich in verschiedenen Seminaren regelmäßig mit Themen rund um Nachhaltigkeit und Zertifizierungen. Einen stets aktuellen Überblick über die Veranstaltungen gibt es hier: https://aka-tex.de/aka/#!/veranstaltungen

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