Was über ein Jahrzehnt an Vertrauen und technischer Nähe gewachsen ist, wird jetzt offiziell: Die beiden Schweizer Unternehmen Grünig Interscreen AG aus Schwarzenburg und SignTronic AG aus Rüthi fusionieren zur neuen Firma Grünig SignTronic AG. Damit entsteht ein weltweit führender Anbieter für vollautomatisierte Lösungen in der Siebdruckvorstufe.
Von der kleinen Garage zum Technologieführer

Die Geschichte von Grünig begann 1967 in einer einfachen Garagenwerkstatt. Damals gründete Hans Ulrich Grünig das Unternehmen mit dem Anspruch, Prozesse im Siebdruck effizienter und reproduzierbarer zu machen. 1978 entstand die erste automatische Beschichtungsmaschine – eine technologische Pionierleistung, die den Grundstein für die weitere Entwicklung legte.
In den folgenden Jahrzehnten baute Grünig das Angebot kontinuierlich aus. Das Unternehmen entwickelte Spannsysteme, Reinigungs- und Entschichtungsanlagen sowie vollautomatische In-Line-Lösungen. Heute stehen weltweit über 7.000 Maschinen in Druckereien und Industrieunternehmen. Der Name Grünig steht seither für Präzision, Langlebigkeit und praxisnahe Innovation aus der Schweiz.
SignTronic trat später auf den Plan mit dem anderen Schwerpunkt der digitalen Direktbelichtung. Im Jahr 2004 baute das Unternehmen die erste eigene CtS-Anlage (Computer-to-Screen). Bereits drei Jahre später folgten modulare Systeme, die individuell konfigurierbar waren. Ab 2008 konnte SignTronic High-Resolution-Anlagen mit 2400 dpi realisieren, später kamen XL-Formate, Modulare In-Line Anlagen und neue LED-Lichtquellen hinzu.
SignTronic etablierte sich als führender Hersteller für Computer-to-Screen-Systeme, die auf Effizienz, Prozessstabilität und kompromisslose Qualität ausgelegt sind. Der Fokus lag dabei stets auf filmlosem Arbeiten, schneller Datenverarbeitung und energieeffizienter Belichtungstechnologie.
Partnerschaft seit 2011
Im Jahr 2011 begannen die beiden Firmen ihre Zusammenarbeit – zunächst als technische und strategische Partnerschaft. Die Idee war klar: Die bewährten Systeme von Grünig zur Siebvorbereitung sollten mit der digitalen Präzision von SignTronic kombiniert werden, um durchgängige und standardisierte Workflows zu ermöglichen.
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2013 übernahmen Andreas Ferndriger und Marcel Grünig gemeinsam die SignTronic AG. Ferndriger, zuvor bei Grünig in Vertrieb und Marketing tätig, brachte das Verständnis für beide Seiten mit – und baute die Kooperation schrittweise zu einer integralen Zusammenarbeit aus.
In den Folgejahren entstanden zahlreiche In-Line Konzepte, bei denen Spannen, Beschichten, Belichten und Entwickeln nicht nur physisch verbunden, sondern auch softwareseitig aufeinander abgestimmt wurden. „Wir haben die Branche gemeinsam geprägt, nun gestalten wir sie gemeinsam weiter“, sagt Andreas Ferndriger, ehem. Inhaber und CEO SignTronic.
Zwei Standorte – ein gemeinsames Fundament
Mit der offiziellen Fusion unter dem neuen Namen Grünig SignTronic AG entsteht ein Unternehmen, das nicht nur auf dem Papier vereint ist, sondern auch in der Praxis abgestimmt arbeitet. Die Produktionsstandorte in Schwarzenburg und Rüthi bleiben erhalten – mit klarem Fokus auf regionale Verankerung, hoher Fertigungstiefe und gelebter Schweizer Qualität.
„Es ist mehr als eine Fusion – es ist ein klares Bekenntnis zur Effizienz, Qualität und Zukunftsfähigkeit unserer Industrie“, kommentiert Marcel Grünig, CEO Grünig SignTronic AG. Mit vereinten Kräften sollen künftig modulare Gesamtlösungen für die Siebdruckvorstufe angeboten werden.
Die Vorteile für bestehende und neue Kunden liegen für die beiden Geschäftsführer auf der Hand. So wollen sie ganzheitliche Lösungen aus einer Hand anbieten, also von der Siebrahmenbespannung über das Beschichten, Belichten bis hin zum Waschen und Entschichten. Sie betonen: „Alle Maschinen und Prozesse sind technisch und softwareseitig aufeinander abgestimmt.“
Zudem versprechen sich Ferndriger und Grünig durch die Fusion eine gesteigerte Effizienz und Reproduzierbarkeit. Durch standardisierte Workflows und integrierte Datenschnittstellen sollen sich Produktionszeiten verkürzen und die Prozesskontrolle deutlich verbessern lassen.
Eine langfristige Investitionssicherheit, der internationale Support und die anwenderorientierte Weiterentwicklung sind weitere Vorteile, die aus der Fusion entstehen sollen. „Die Fusion bringt Synergien auf allen Ebenen: Entwicklung, Konstruktion, Vertrieb, Schulung und Service arbeiten künftig noch enger zusammen. Das schafft nicht nur interne Effizienz, sondern auch Mehrwert für den Markt“, betont Andreas Ferndriger.
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