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„Gemeinwohl-Ökonomie rechnet sich“

Unter diesem Motto stand der diesjährige zweite Kölner Summit der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ). Der Summit führte am 24. und 25. Juni 2025 rund 80 Menschen aus Unternehmen und Organisationen aus dem Rheinland und darüber hinaus zusammen. In vielen Vorträgen und Podiumsdiskussionen wurde deutlich, dass Wirtschaft und Gemeinwohl sich nicht ausschließen, sondern gegenseitig stärken.

Organisiert vom GWÖ Rheinland e.V. und dem GWÖ-Unternehmensnetzwerk der Region richtete sich der Summit an Menschen, die wirtschaftliche Praxis mit gesellschaftlicher Verantwortung verbinden wollen. Unter dem Motto „Gemeinwohl-Ökonomie rechnet sich“ zeigten Pioniere aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, wie eine ethisch orientierte Wirtschaft nicht nur sozial und ökologisch, sondern auch wirtschaftlich tragfähig arbeiten kann.

„Wir sind mal kurz die Welt retten“

Zu den Programm-Höhepunkten zählte unter anderem die Düsseldorfer Kabarett-WG. Sie sorgte mit ihrem Programm „Wir sind mal kurz die Welt retten“ für eine inspirierende Eröffnung des Summits. In seinem Vortrag „Nachhaltigkeit braucht eine transformative Wirtschaft“ machte der Buchautor und Wissenschaftler Hans Haake vom Wuppertal Institut wissenschaftlich fundiert deutlich, dass sich sozialer Fortschritt und Nachhaltigkeit gegenseitig brauchen und verstärken. Dabei zeigte er konkrete Perspektiven für einen Aufbruch in eine Zukunft für alle auf.Teilnehmende GWÖ-Rheinland-Summit-2025-Tag-1-@simonveith-print-39_600 px

Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt von der Universität zu Köln beleuchtete die Mutation unseres Wohlstandsverständnisses. Er machte deutlich, dass es auf die Haltung jedes einzelnen ankommt, wie wir das Gemeinwohl und die Wirtschaft in Einklang bringen können.

„From Profit to Purpose“ und „Gemeinwohl for Future“ – Themen wie diese standen im Mittelpunkt weiterer Vorträge und Workshops. Mit dabei waren etwa Pascal Schwarz (elobau), Mario Klütsch (Viva con Agua), Christine Loges (Diakonie Düsseldorf), Samuel Waldeck (Shift) und Stefan Möller (GLS Gemeinschaftsbank).

Neben Keynotes und Diskussionen bot der GWÖ-Summit vor allem praktische Einblicke. Thomas Bernhardt von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft dhpg stellte die Möglichkeiten der freiwilligen Berichterstattung des nachhaltigen Wirtschaftens vor. Die Gemeinwohl-Bilanz ist ein einfaches und handhabbares Instrument, über ökologische, soziale und ethische Werte in einem Unternehmen zu berichten.

„In einer Zeit multipler Krisen braucht es neue Wege des Wirtschaftens – kooperativ, zukunftsfähig und sinnstiftend. Die Gemeinwohl-Ökonomie zeigt: Werteorientierung ist kein Gegensatz zu wirtschaftlichem Erfolg, sondern dessen Grundlage“, sagt Oliver Kirchhof, Vorstand des GWÖ Rheinland e.V.

Stimmen der Teilnehmer*innen:

Nina Kradepohl (Geschäftsführerin Oikocredit Westdeutscher Förderkreis e.V.): „Solange der Mensch dem Markt dient, ist Gerechtigkeit nur ein Wort. Gemeinwohl heißt für mich: Der Markt dient dem Menschen.“
Christine Loges (Referentin für Nachhaltigkeit Diakonie Düsseldorf): „Die Gemeinwohl-Bilanz ist wertvoll, um nachhaltige Organisationsentwicklung zu betreiben und zu gestalten.“

Stefan Möller (GLS Gemeinschaftsbank): „Ich traf so viele Menschen, die Ihr Unternehmen nach dem Gemeinwohl ausrichten, damit wir alle davon profitieren und nicht nur einige wenige ihren Gewinn maximieren. Mit einem solchen Geschäftsmodell wird man sich vermutlich nie eine Hochzeitsfeier in halb Venedig leisten können, aber dafür stellt man sicher, dass man etwas Gutes in die Welt bringt und von solchen Unternehmen gibt es immer mehr. Es liegt an uns, unsere Stimmen zu bündeln und unseren Geschichten Gehör zu verschaffen, damit klar wird, dass es nahezu in jeder Branche gesunde Alternativen gibt.“

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Stefan Roller-Aßfalg. Leiter der Akademie für Textilveredlung und Mitglied im GWÖ Unternehmensnetzwerk Rheinland, war Mitorganisator des GWÖ-Summits.

Rahel Rosenfeld (Primaklima e.V.): „Eineinhalb Tage voll spannendem Input rund um die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) – ich habe aus den Vorträgen, Impulsen und Workshops viele inspirierende Gedanken mitgenommen für unsere Organisation – danke!“

Mario Klütsch (Viva con Agua): „Gemeinwohlorientiertes Wirtschaften ist mehr als ein Trend – es ist eine Haltung. Eine Entscheidung und aus der Überzeugung wächst, dass Erfolg nicht auf Kosten anderer gehen darf. Dass Sinn, Wirkung und Verantwortung zusammengehören. Genau dafür steht die Gemeinwohl-Ökonomie Deutschland und wir sind mit der Viva con Agua Wasser GmbH überzeugter Teil davon.“

Melanie Schmidt-Krobok (be-come one): „Ich war beim GWÖ Rheinland Summit 2025 dabei und spüre die Energie noch immer. So viele offene Gespräche, so viel Neugier und unterschiedliche Perspektiven – das hat mich bewegt. Danke an das ganze Gemeinwohl-Ökonomie Rheinland e.V. Team und alle, die dabei waren. Ihr habt ein starkes Zeichen gesetzt. Ich freue mich jetzt schon auf 2026.“

Der nächste Gemeinwohl-Ökonomie Rheinland Summit findet am 23. & 24. Juni 2026 in Köln statt.

Fotos: Simon Veith


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GWÖ Rheinland Summit am 11./12. Juni 2024 in Köln
Unternehmen gestalten Zukunft – Gemeinwohl-Orientierung als Kompass

Wie lassen sich wirtschaftliche Interessen einzelner Unternehmen, Nachhaltigkeit und grundsätzlich das Gemeinwohl miteinander vereinbaren? Dieser zentralen Frage stellt sich der Gemeinwohl-Ökonomie Rheinland e.V. im Rahmen des ersten Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) Summits in Köln am 11. und 12. Juni 2024. Die Gemeinwohl-Ökonomie bietet überraschend innovative Antworten auf zentrale Fragen der Unternehmensentwicklung unserer Zeit. In Fachvorträgen und Workshops erhalten die Teilnehmenden zahlreiche Impulse und Austauschmöglichkeiten dazu, wie Unternehmen Zukunft gestalten können.

„Wir sehen das Konzept der Gemeinwohl-Ökonomie als Kompass für gutes gemeinwohl-orientiertes und sozial-ökologisches Wirtschaften“, betont Martina Dietrich, Vorsitzende des Gemeinwohl-Ökonomie Rheinland e.V. „Bei der zweitägigen Veranstaltung wollen wir Ideen vermitteln, wie zukünftiges Wirtschaften im Sinne des Gemeinwohls gelingen kann. Zudem laden wir Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Rheinland und darüber hinaus zum Netzwerken ein.“

Einladende Atmosphäre von DEINspeisesalon in Köln-Ehrenfeld

Unter dem Motto „Unternehmen gestalten Zukunft – Gemeinwohl-Orientierung als Kompass“ findet der Summit in der einladenden Atmosphäre von DEINspeisesalon in Köln-Ehrenfeld statt. Der Location-Betreiber und Caterer ist selbst Mitglied im Gemeinwohl-Ökonomie Rheinland e.V., einem Regionalverband des Gemeinwohl-Ökonomie Deutschland e.V.

Die Veranstaltung startet am 11. Juni 2024 um 17:00 unter anderem mit einem Impuls von GWÖ Begründer Christian Felber und klingt mit kulinarischem Networking aus. Spannend wird es zudem bei einer Podiumsdiskussion zum Thema Gemeinwohlorientierung in der Wirtschaftsförderung mit Vertretern von KölnBusiness und der Wirtschaftsförderung Bornheim. Am 12. Juni 2024 geht das Summit um 9 Uhr weiter. Dabei spricht beispielsweise Nico Tucher vom Mobilfunkanbieter WEtell über die junge Unternehmens- und Rechtsform des Verantwortungseigentums. Oliver Mergens von der VAUDE Akademie beschreibt die GWÖ als einen Hebel für Unternehmen zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft.

GWÖ-Botschafter Stefan Maier vom Unternehmen Prior1 greift das Thema der gemeinwohl-orientierten Nutzung von Künstlicher Intelligenz auf. Prof. Dr. Stephan Hankammer von der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft legt seine Gedanken zu Suffizienz und Regeneration als Leitmotiv zukunftsfähiger Unternehmen dar. Michael Stober, Gründer und Geschäftsführer des Landgut Stober in der Nähe von Berlin, zeigt das Potenzial der Gemeinwohl-Ökonomie als Antwort auf den Fachkräftemangel.

Gemeinwohl-Bilanz als Werkzeug und Struktur durch den Nachhaltigkeitsdschungel

GWÖ Rheinland Vorständin und Beraterin Martina Dietrich beschreibt die Gemeinwohl-Bilanz als Werkzeug und Struktur durch den Nachhaltigkeitsdschungel. GWÖ Auditor Jörn Wiedemann und Thomas Bernhardt, Partner bei DHPG Wirtschaftsprüfung, greifen gemeinsam das Thema der neuen Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) auf. Katrin Pütz von der (B)energy GmbH stellt in ihrem Vortrag die kritische Frage, ob das Konzept von CO2-Kompensationen zur Gemeinwohl-Ökonomie passt. Max Thien von KölnBusiness stellt das Programm der Stadt Köln zur gemeinwohl-orientierten Wirtschaftsförderung vor. Neben weiteren Themen rundet eine Podiumsdiskussion zum Thema „GWÖ als Hebel zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft“ das Summit ab.

Die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) ist ein innovatives, nachhaltiges Wirtschaftsmodell mit dem Ziel einer ethischen Wirtschaftskultur. Als Alternative zum gegenwärtigen Wirtschaftsverständnis baut sie auf den Werten Menschenwürde, ökologische Verantwortung, Solidarität, soziale Gerechtigkeit, demokratische Mitbestimmung und Transparenz auf. Die Gemeinwohl-Ökonomie ist mit mehr als 170 Regionalgruppen in 35 Ländern weltweit vertreten. Mehr als 1.100 Unternehmen haben bereits eine Gemeinwohl-Bilanz erstellt.

Informationen und Anmeldung: https://germany.ecogood.org/termine/gwoe-rheinland-summit-2024/

Zur direkten Anmeldung: https://gwrheinland.ticket.io

Die Akademie für Textilveredlung, selbst bilanziertes Gemeinwohl-Unternehmen, unterstützt das Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) Summit in Köln und ist selbst mit vor Ort.


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