Beitrag

Bekleidung der Marke B&C
B&C krempelt den Markt um

Der belgische Textilproduzent The Cotton Group SA setzt seine Textilmarke B&C konsequent auf einen Weg der Nachhaltigkeit. Als Mitglied der Fair Wear Foundation hat B&C von der Stiftung mit Sitz in Amsterdam erneut den Leader-Status erhalten. Damit bestätigt die Fair Wear Foundation, dass B&C „außergewöhnliche Ergebnisse“ in Sachen Nachhaltigkeit vorzuweisen hat.

Die Fair Wear Foundation arbeitet mit Bekleidungsmarken, Textilarbeitenden und Branchengrößen zusammen, um die Arbeitsbedingungen in Textilfabriken kontinuierlich zu verbessern. Dabei werden Unternehmen in die Kategorien „Leader“, „Gut“, „Verbesserungsbedarf“ und „Ausgesetzt“ eingeteilt. Zur Einordnung findet eine jährliche Bewertung statt. „Leader demonstrieren bewährte Praktiken in komplexen Bereichen wie existenzsichernden Löhnen und Vereinigungsfreiheit“, schreibt die Fair Wear Foundation ihn ihrer Definition der Leader.

Die Produkte der Marke B&C werden seit diesem Jahr vollständig aus nachhaltigerer Baumwolle hergestellt. Zudem setzt B&C beispielsweise bei der Inspire-Kolletion auf „Organic Cotton in Conversion“ sowie auf Baumwolle der Initiative Better Cotton. Damit unterstützt B&C Baumwollbauern bei der Umstellung ihres konventionellen Baumwollanbaus auf einen biologischen Anbau von Baumwolle. Der Wechsel von konventioneller zu Biobaumwolle dauert drei Jahre bzw. drei Anbauzyklen, bis die Baumwolle als „Bio“ bezeichnet werden darf. Die Polyesterfasern in den Textilien aus Baumwoll- Polyester-Mischungen stammen aus Recycling-Prozessen und sind nach dem Recycled Claim Standard (RCS) zertifiziert.


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Die Eco Range von Uneek.
Uneek Clothing startet mit der ersten grünen Produktlinie

„Alles was wir für eine bessere Umwelt und ein besseres Klima machen können, müssen wir machen“, sagte Uneek Geschäftsführer Hein Duursma im Rahmen des Aka-Tex-Seminars „DTF in der Praxis“ im November 2023. Als Beispiel stellte er die neue Produktlinie „Eco Range“ der Textilmarke Uneek vor. Das neue Angebot umfasst ein T-Shirt, ein Poloshirt, ein Sweatshirt und ein Hoody.

Klassische Unisex-Styles

Das klassische T-Shirt im Unisex-Style mit der Bezeichnung GR31 wird nach Angaben von Hein Duursma aus 75 Prozent Bio-Baumwolle und 25 Prozent recycelter Baumwolle hergestellt. Die Textilien werden reaktiv gefärbt. Zu den Produktmerkmalen zählen ein Rundhalsausschnitt, eine Doppelnaht an Hals und Schultern, ein Stoffgewicht von 180 g/m² und ein Größenlauf von XS bis 6XL. Die Farbpalette umfasst Flaschengrün, Schwarz, Charcoal, Marinerot, Rot, Royalblau und Weiß.

Das Poloshirt (GR11), das Sweatshirt (GR21) und das Hoody (GR51) bestehen aus dem Materialmix 50 Prozent recyceltes Polyester, 30 Prozent recycelte Baumwolle und 20 Prozent Bio-Baumwolle. Auch diese drei Artikel weisen eine Reaktivfärbung auf.

Das Unixes-Poloshirt ist mit einem gestrickten Kragen, gesäumten Ärmeln und einer Knopfleiste mit drei gleichfarbigen Knöpfen ausgestattet. Die Grammatur beträgt 220 g/m². Nach Angaben von Uneek kann es mit bis zu 60 Grad gewaschen werden.

Die Sweatshirts und Hoodies werden aus einem sehr weichen, angenehmen und gebürsteten Stoff produziert. Die Produktmerkmale umfassen Set-in-Ärmel, gerippte Bündchen, Saum und Hals aus Lycra sowie Doppelnähte an Hals, Schultern und Ärmeln. Die Unisex-Styles haben ein Stoffgewicht von 300 g/m² und können mit bis zu 60 Grad gewaschen werden. Eine Vordertasche, eine doppelte Kapuze und eine gleichfarbige Kordel sind ergänzende Merkmale der Hoodies.

Größenlauf von XS bis 6XL

Die Poloshirts, Sweater und Hoodies werden in den Farben Flaschengrün, Schwarz, Charcoal, Marinerot, Rot und Royalblau angeboten. Die Textilien gibt es in den Größen XS bis 6XL.

Hein Duursma betont, dass Uneek auch in der gesamten Logistik sowie bei der Verpackung der Textilien zunehmend auf klimafreundliche Lösungen setzt. Uneek Clothing ist Bildungspartner der Akademie für Textilveredlung.


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Kleiderbügel mit Kleidung
EU-Mitgliedstaaten vereinbaren Verbot der Vernichtung unverkaufter Kleidung

Die Europäische Union hat sich auf ein Verbot der Vernichtung unverkaufter Kleidung geeinigt. Ziel ist die Reduzierung der Abfallmengen der Mode- und Textilindustrie, die derzeit für ein Viertel der Treibhausgasemissionen der Union verantwortlich ist.

Die Menge an neuen und unbenutzten Textilprodukten, die jedes Jahr in der EU weggeworfen wird, ist beträchtlich, was die Besorgnis über die Verschwendung wertvoller Ressourcen und die Freisetzung schädlicher Treibhausgase und giftiger Chemikalien in die Umwelt verstärkt. Das schnelle Wachstum des Online-Verkaufs hat zu einem Überschuss an Textilprodukten geführt, die aufgrund schnelllebiger Produktions- und Verbrauchszyklen weggeworfen werden. Aus diesem Grund hat die EU neue Rechtsvorschriften erlassen, die die Vernichtung nicht verkaufter oder zurückbehaltener Textilprodukte, einschließlich Kleidung, Schuhe und Accessoires, verbieten sollen.

Diese Entscheidung steht im Einklang mit der Verpflichtung der EU, Abfall zu reduzieren und stärkere Wiederverwendungs- und Recyclingpraktiken zu fördern. Daher müssen Unternehmen nach alternativen Methoden für den Umgang mit überschüssigen Lagerbeständen suchen, beispielsweise durch Spenden, Weiterverkauf und Recycling.

Mit der Annahme der vorgeschlagenen Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte durch die Europäische Kommission wird ein Rahmen für die Festlegung von Ökodesign-Anforderungen für nachhaltige Produkte geschaffen. Sie wird die bestehende Richtlinie von 2009 ersetzen. Zudem erweitert sie den Spielraum für die Festlegung von Umweltverträglichkeitsanforderungen für Güter, die auf den EU-Markt gebracht werden. Produkte müssen „sowohl energie- als auch ressourceneffizient“ und „langlebiger, zuverlässiger, wiederverwendbar, aufrüstbar, reparierbar, recycelbar und einfacher zu warten“ sein.

Die EU-Wettbewerbsminister haben außerdem beschlossen, ein System digitaler Produktpässe einzuführen. Das System soll Regeln zur Transparenz festlegen und die Zerstörung bestimmter nicht verkaufter Konsumgüter verbieten. Verbraucher erhalten durch die Produktpässe Informationen über die Umweltauswirkungen des Produktkaufs.

Solange die Vereinbarung in Kraft ist (nach Verhandlung mit dem Europäischen Parlament), haben mittlere Unternehmen mit maximal 250 Mitarbeitern eine Übergangsfrist von vier Jahren, um die Vorschriften einzuhalten, und kleinere Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern sind davon ausgenommen.

Obwohl die EU-Mitgliedstaaten aufgefordert werden, dieses Verbot sofort umzusetzen, müssen sich die Regierungen und das Europäische Parlament noch auf die vorgeschlagenen Ökodesign-Verordnungen einigen, bevor sie in Kraft treten.

Ein Beitrag von Lutz Gathmann, Designer VDID und Sicherheitstechniker VDSI, von www.Produktsicherheit.org mit Verweis auf Pressemitteilungen des Rats der EU.

Seminar am 14. September 2023: Kreislaufwirtschaft als Schlüssel zukünftigen Wirtschaftens

Unser derzeitiges Wirtschaftsmodell funktioniert noch immer in Form einer Wegwerfgesellschaft. Die Schlüssel zukünftigen Wirtschaftens lauten jedoch Kreislaufwirtschaft, Ecodesign und nachhaltige Lieferketten. Das sieht der EU Green Deal vor. Was das für Unternehmen aus den Bereichen Werbemittel und Textilveredlung bedeutet, erläutert Lutz Gathmann im Seminar am 14. September 2023 in Düsseldorf. Er zeigt, welche Gesetze und Verordnungen auf kleine und mittlere Unternehmen zukommen. Zudem erklärt er, womit sich Unternehmen heute auseinandersetzen müssen und welche Zielsetzungen und Maßnahmen auf die Agenda eines jeden Unternehmens müssen. Das Seminar findet in Kooperation mit der Fachmesse PSI statt.

Informieren und anmelden: https://aka-tex.de/veranstaltungen/

Symbolbild des Beitrags von meineresterampe auf Pixabay


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Julia Seeberg von Hohenstein
Hohenstein ist seit 30 Jahren akkreditierter Prüfdienstleister

Der weltweit mit rund 1.000 Mitarbeitern tätige Prüfdienstleister Hohenstein blickt in diesen Tagen auf drei Jahrzehnte Akkreditierung zurück. Erstmals im Frühjahr 1993 erhielt eines seiner Laboratorien die offizielle Bescheinigung, Textilprodukte nach international anerkannten Normen zu prüfen. Mit dem Ausbau seines Testgeschäfts erlangte das Unternehmen mit Hauptsitz in Bönnigheim seither zahlreiche weitere Akkreditierungen für seine weltweit aufgestellten Laborstandorte.

„Durch die Akkreditierungen können unsere Kunden darauf vertrauen, dass wir die erforderlichen Qualitätskontrollverfahren einhalten,“ sagt Julia Seeberg, die als Head of Quality Management auch die regelmäßige Überwachung der Labore durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) begleitet. Dabei setze man alles daran, um die Integrität der Testergebnisse sicherzustellen. Neben Akkreditierungen der Prüflabore durch die DAkkS für zahlreiche textiltechnologische, biologische, chemische und physikalische Untersuchungen ist Hohenstein auch als Zertifizierungs- und Inspektionsstelle akkreditiert. Hohensteins 75 Jahre Expertise im Prüfgeschäft bilden neben der Akkreditierung eine wichtige Basis für das langjährige Kundenvertrauen.

Die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS)…

… ist die beliehene nationale Akkreditierungsbehörde der Bundesrepublik Deutschland. Mit einer Akkreditierung bestätigt sie, dass die akkreditierte Organisation ihre Arbeit nach den Anforderungen international gültiger Normen, gesetzlicher Grundlagen und relevanter Regeln kompetent erbringen kann. Die Labore in China, Bangladesch, Hongkong und Indien verfügen über Akkreditierungen durch die DAkkS oder die jeweiligen nationalen und internationalen Akkreditierungsstellen.

Diese begehen am 9. Juni ihren jährlichen World Accreditation Day. Dabei werden die Bedeutung der akkreditierten Labore für die Qualität und Nachhaltigkeit von Produkten aller Art unterstrichen. „Die Ansprüche von Lieferanten und Konsumenten sind gestiegen,“ stellt auch Julia Seeberg fest. Um als Hersteller glaubwürdig zu bleiben, müsse man stärker als früher die Einhaltung festgelegter und normierter Qualitätskriterien nachweisen.

Norm für Anforderungen, Unparteilichkeit und Arbeitsweisen

Weltweit gültiger Qualitätsstandard für Prüf- und Kalibrierungslaboratorien ist die DIN EN ISO/IEC 17025. Die Norm legt allgemeine Anforderungen an die Kompetenz, an die Unparteilichkeit und für die einheitliche Arbeitsweise von Laboratorien fest, die wie Hohenstein international tätig sind. Für die Inspektions- und Zertifizierungsstellen bestehen Akkreditierungen nach DIN EN ISO/IEC 17020 und 17065. Außerdem ist Hohenstein ein akkreditiertes Prüflabor für Medizinprodukte, in dem biologische, chemische und physikalische Labortests durchgeführt werden. Diese Prüfungen bilden die Grundlage für die Konformität zur europäischen Medizinproduktverordnung (MDR).

Eine detaillierte Übersicht über Akkreditierungen, Anerkennungen, Notifizierungen und Zulassungen von Hohenstein gibt es unter www.hohenstein.de/akkreditierungen.

Seminartag „Baumwolle heute und morgen“

Am 25. Oktober 2023 findet in Hohenstein der Seminartag „Baumwolle heute und morgen“ der Akademie für Textilveredlung statt. Zu Gast sind an diesem Tag die Bremer Baumwollbörse und das Faserinstitut Bremen. Die Experten aus Bremen berichten über den Rohstoff Baumwolle, die Faserarten und den Markt. Die Referierenden sind Jens Wirth und Elke Hortmeyer (beide Bremer Baumwollbörse) und Axel Drieling (Faserinstitut Bremen). Ergänzt wird der Seminartag durch Präsentationen rund um Baumwollprüfungen der Hohenstein Institute.


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Logo der Gemeinwohlökonomie
Nachfolge für Bruttoinlandprodukt gesucht

Im Rahmen seiner Teilnahme an der Beyond Growth Konferenz 2023 vom 15. bis 17. Mai in Brüssel hat der Internationale Verband der Gemeinwohl-Ökonomie folgende Elemente eines Nachfolgers für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche neue Messgröße für Wachstum erklärt:

Bürgerbeteiligung: Die Bestandteile eines Nachfolgers des BIP sollte nicht allein von Experten definiert werden, sondern mittels Bürgerbeteiligung in einem demokratischen und partizipativen Prozess von der Bevölkerung erarbeitet werden. Während die qualitativen Teilziele von den Menschen kommen sollten, könnten die quantitativen Indikatoren von Experten bestimmt werden. So könnten Demokratie und Wissenschaft eine zukunftsfähige Allianz eingehen.

Verknüpfung staatlicher und unternehmerischer Zielsetzung: Anstatt den Nachfolger des BIP (auf der Makroebene) und der Unternehmensnachhaltigkeitsberichterstattung (auf der Mikroebene) unabhängig voneinander zu entwickeln, sollten die zugrunde liegenden Ziele und Werte gemeinsam entwickelt werden. Unternehmen müssen ihren Beitrag leisten zu den übergeordneten Zielen einer Gesellschaft. Unternehmerische Ziele dürfen daher nicht mehr isoliert von gesamtgesellschaftlichen Zielen bemessen und bewertet werden.

Indexierung qualitativer Ziele: Alle qualitativen Teilziele, wie zum Beispiel Gesundheit, Glück, Vertrauen, Gerechtigkeit, Demokratie, Frieden oder ökologische Stabilität sollten separat gemessen werden; gleichzeitig soll auch eine Aggregation möglich sein.

„Nur wenn diese Grundvoraussetzungen erfüllt sind, kann das BIP in allen politischen Strategien, Programmen und Erfolgsbewertungen wirksam durch eine neue Messgröße ersetzt werden. Anderweitig bleibt es bei einer statistischen Größe ohne normative Kraft“, erklärt Christian Felber, Sprecher der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ). „Unternehmen werden nicht in der Lage sein, die systemische Wachstumswende allein durch Eigeninitiative zu erreichen. Dafür muss sich das Systemdesign ändern. Das Modell der GWÖ beinhaltet die Verknüpfung positiver und negativer Anreize für Unternehmen entsprechend der Bewertung ihrer Nachhaltigkeitsleistung. Wenn ein Unternehmen den Einsatz natürlicher Ressourcen und Emissionen in absoluten Zahlen reduziert und so zur Stabilisierung und zum Schutz des Klimas beiträgt, könnte es niedrigere Steuern zahlen und bei öffentlichen Beschaffungs- und Wirtschaftsförderungsprogrammen Vorrang genießen.

Gemeinwohl-Bilanz als Tool zur Bemessung der gesamtgesellschaftlichen Nachhaltigkeitsleistung

Finanzinstitute könnten dazu verpflichtet werden, nachhaltigen Unternehmen bessere Konditionen zu gewähren. Eine positive Mindestpunktzahl könnte Voraussetzung für die Börsennotierung und die Genehmigung von Fusionen und Übernahmen durch die Kartellbehörden sein. Selbst der Zugang zum Weltmarkt könnte anhand der Bewertung des Nachhaltigkeitsberichts differenziert werden. Mit der sogenannten Gemeinwohl-Bilanz bietet die GWÖ ein seit mehr als 10 Jahren bewährtes Tool. Bereits mehr als 1.000 Unternehmen setzen dieses Werkzeug ein. Es bemisst die gesamtgesellschaftliche Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens. Auch die Akademie für Textilveredlung nutzt das GWÖ-Tool und legte 2021 ihre erste Gemeinwohl-Bilanz vor.

Im Zusammenspiel mit dem von der GWÖ geforderten „Gemeinwohl-Produkt“ werden die mikro- und makroökonomischen Ebenen effektiv verknüpft. „Um ein breites gesellschaftliches Momentum zu entwickeln, dürfen wir Postwachstum nicht über Konsum-Verzicht definieren, sondern müssen das qualitative Wachstum in den Vordergrund stellen. Denn es gibt mehr zu gewinnen als zu verlieren: Wohlbefinden, Befriedigung von Grundbedürfnissen, Lebensqualität, Verbesserung des Gemeinwohls und Gewährleistung eines guten Lebens für künftige Generationen.“

Über die Gemeinwohl-Ökonomie

Die weltweit agierende Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung nahm 2010 in Wien ihren Ausgang und basiert auf den Ideen des österreichischen Publizisten Christian Felber. Die GWÖ versteht sich als Wegbereiterin für eine gesellschaftliche Veränderung in Richtung eines verantwortungsbewussten, kooperativen Miteinanders im Rahmen eines ethischen Wirtschaftens. Erfolg wird nicht primär an finanziellen Kennzahlen gemessen, sondern mit dem Gemeinwohl-Produkt für eine Volkswirtschaft, mit der Gemeinwohl-Bilanz für Unternehmen und mit der Gemeinwohl-Prüfung für Investitionen.

Aktuell umfasst die Bewegung weltweit 11.000 Unterstützer*innen, rund 5.000 Mitglieder in über 170 Regionalgruppen, 35 GWÖ-Vereine, über 1.000 bilanzierte Unternehmen und andere Organisationen, knapp 60 Gemeinden und Städte sowie 200 Hochschulen weltweit, die die Vision der Gemeinwohl-Ökonomie verbreiten, umsetzen und weiterentwickeln.

An der Universität Valencia wurde 2017 ein GWÖ-Lehrstuhl eingerichtet. In Österreich brachte die Genossenschaft für Gemeinwohl 2019 ein Gemeinwohlkonto auf den Markt. Im Kreis Höxter wurden im Herbst 2020 die drei ersten Städte gemeinwohlbilanziert. Seit Ende 2018 gibt es den Internationalen GWÖ-Verband mit Sitz in Hamburg. Der EU-Wirtschafts- und Sozialausschuss nahm 2015 eine eigeninitiierte Stellungnahme zur GWÖ mit 86 Prozent Stimmenmehrheit an und empfahl ihre Umsetzung in der EU.


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Ökoprofit Auszeichnung 2023 mit Umweltminister Oliver Krischer
NRW-Umweltminister Oliver Krischer zeichnet Halfar und weitere Ökoprofit-Unternehmen aus

Die Verbindung von ökologischem Nutzen und ökonomischem Gewinn ist der Kern des Förderprogramms Ökoprofit. Die Idee: Wirtschaftsunternehmen reduzieren den Ressourcenverbrauch und vermeiden Abfälle, wodurch sie nicht nur die Umwelt schonen, sondern gleichzeitig auch Kosten sparen. Oliver Krischer, Umweltminister des Landes Nordrhein-Westfalen (erste Reihe, zweiter von links auf dem Titelfoto), ließ es sich nicht nehmen, die zertifizierten Betriebe des Ökoprofit-Programms 2022/23 der Regiopolregion Bielefeld in einer Feierstunde bei der Halfar System GmbH selbst auszuzeichnen.

Die Stadt Bielefeld ist Vorreiter des Förderprogramms Ökoprofit, das vom Land Nordrhein-Westfalen seit 2003 finanziert wird. Seither haben rund 150 Betriebe das Zertifizierungsprogramm durchlaufen. Inzwischen ist Ökoprofit auch als Gemeinschaftsprojekt in der Regiopolregion Bielefeld angekommen und wird von den Kommunen gemeinsam angeboten. In jährlichen Runden durchlaufen dabei Unternehmen die Beratungs- und Zertifizierungsrunden und verbessern von Jahr zu Jahr ihre Umwelt- und Kostenbilanz.

Feierstunde bei Halfar System

Am 10. Mai 2023 wurden im Rahmen einer Feierstunde bei dem Bielefelder Unternehmen Halfar System 14 Betriebe aus Bielefeld, Gütersloh, Halle, Verl und Bad Oeynhausen mit dem „Ökoprofit Regiopolregion Bielefeld“ Zertifikat ausgezeichnet.

NRW-Umweltminister Oliver Krischer betonte in seinem Grußwort, dass Ökoprofit ein wichtiger Baustein zur Klimaneutralität in den Wirtschaftsbetrieben vor Ort ist. Gemeinsam mit Bielefelds Bürgermeisterin Karin Schrader, Halles Bürgermeister Thomas Tappe und Verls Bürgermeister Michael Esken überreichte er den Betrieben die Urkunden. Dabei wurden neun Unternehmen zum ersten Mal ausgezeichnet. Fünf weitere Unternehmen nutzen seit vielen Jahren die Instrumente von Ökoprofit zur kontinuierlichen Optimierung der Betriebe und erhielten ihre Rezertifizierungen.

Die ausgezeichneten Betriebe der Einsteigerrunde

Bäckerei Lamm, Bielefeld
FAA Facharztagentur, Bielefeld
HAKU Fertigungstechnik, Halle (Westf.)
Hochbau Detert, Bielefeld
IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, Bielefeld
Kögel Bau, Bad Oeynhausen
StadtBibliothek Gütersloh, Gütersloh
Weber Data Service IT, Bielefeld
Wittenstein, Verl

Ausgezeichnete rezertifizierte Betriebe

DCP Digitaldruck & Profiltechnik, Gütersloh
Halfar System, Bielefeld
Hebie, Bielefeld
LOEWE Logistics & Care, Herford
Ruf Jugendreisen, Bielefeld

Schulungs- und Vernetzungsworkshops

In den letzten zwölf Monaten hatten sich die neun Betriebe der Einsteigerrunde regelmäßig zu Schulungs- und Vernetzungsworkshops an den unterschiedlichen Betriebsstandorten getroffen. Parallel wurden individuelle Beratungen durchgeführt, um Einsparpotentiale in den Betrieben zu identifizieren und diese mit professioneller Hilfe zu realisieren. Im Zentrum stehen dabei Energie-, Wasser- und Ressourceneinsparung, Optimierung von Betriebsabläufen, Arbeits- und Betriebssicherheit, Marketing und Mitarbeitermotivation sowie Einstieg in das Energie-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement.

Mit dem Projekt setzen die Städte auf langfristige und dadurch nachhaltige Verbesserungen insbesondere im Energieverbrauch in den einzelnen Betrieben. Die Wirtschaft soll dabei ebenso wie der Umwelt- und Klimaschutz von dem Konzept profitieren.

Halfar ist seit 12 Jahren zertifiziert nach Ökoprofit

Der Taschenmacher Halfar System verbessert bereits seit 12 Jahren kontinuierlich und ganz praktisch seine Umwelt- und Klimaschutzbilanz im Rahmen des Ökoprofit-Programms. In Österreich entwickelt, hat in Deutschland das Bundesland NRW die Zertifizierung vor 20 Jahren ins Förderprogramm aufgenommen und ununterbrochen fortgeführt. So sollen Unternehmen von ressourcenschonenden Maßnahmen finanziell profitieren. Wie erfolgreich das Projekt Ökoprofit gerade in der Regiopolregion Bielefeld ist, zeigt auch die Tatsache, dass mit Oliver Krischer eigens der Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW zugegen ist. „Als Umwelt- und Klimaschutz mit Gewinn“ würdigt er das Bielefelder Projekt als Vorreiter für das ganze Land NRW.

Bei Halfar selbst fing das Projekt 2003 mit kleineren Energiesparmaßnahmen wie der Umstellung auf LED-Leuchtmittel oder einer besseren Mülltrennung an. Heute stehen auch umfassende Projekte wie grüne Ausgleichsflächen und die stetige Senkung des CO2 Ausstoßes auf der Agenda. Mit seinem erfolgreichen Einsatz bei Ökoprofit zeigt das Unternehmen, dass auch in einer Branche wie der der Werbemittel nachhaltiges Agieren gelingt und lohnenswert ist. „Für uns war diese erste externe Zertifizierung ein echter Meilenstein – nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich profitabel. Erste Erfolge waren aufgrund des pragmatischen Berateransatzes schnell sichtbar. Und mehr noch: Ökoprofit inspirierte uns schon frühzeitig etwa zu freiwilligen Nachhaltigkeitsberichten oder thematisierte vor der üblichen Zeit das Bemühen, den Carbon footprint zu reduzieren“, das sie Geschäftsführerin Kathrin Stühmeyer-Halfar.

Es war für Halfar der Einstieg in viele weitere, teils internationale Zertifizierungen. Zudem sehen die Taschenspezialisten auch die Mitgliedschaft im Ökoprofit-Klub als ausgesprochen wertvoll und motivierend an. Sie liefert über die Zertifizierung hinaus Vernetzung und Umwelt-Wissen zweimal pro Jahr. Zur Umweltchronik des Unternehmens Halfar zählen unter anderem die Auszeichnung als InsectRespect-Partnerbetrieb, EcoVadis GoldRating, der kontinuierliche Ausbau des Fuhrparks auf E-Mobilität und die C02 Kompensation des Unternehmens und Lagersortiments.

Steckbrief Ökoprofit

vom NRW-Umweltministerium geförderte Aktion für den betrieblichen Umweltschutz
Bietet betriebliche Einzelberatung, Workshops und Netzwerkbildung
20 Jahre Ökoprofit in Nordrhein-Westfalen
2.400 Unternehmen mit 590.000 Beschäftigten
408.000 Tonnen weniger CO2 -Ausstoß pro Jahr durch Ökoprofit in NRW
96.000.000 Euro jährliche Einsparungen für die Unternehmen durch Ökoprofit


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Cotton Conference Bremen
Die 37. Internationale Baumwolltagung Bremen findet vom 20. bis 22. März 2024 statt

Die Bremer Baumwollbörse und das Faserinstitut Bremen als Veranstalter der Bremer Baumwolltagung gaben den Termin der kommenden Veranstaltung bekannt. So soll die 37. International Cotton Conference Bremen vom 20. bis 22. März 2024 stattfinden. Bei der Konferenz dreht sich erneut alles um die Naturfaser Baumwolle. Die Teilnehmer erwarten Einblicke in neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, innovative Produkte und aktuelle Trends aus der gesamten Baumwolllieferkette. Die Bremer Konferenz ist eine einzigartige Begegnungsmöglichkeit für Menschen aus allen Bereichen der Baumwollwirtschaft und von allen Kontinenten.

Die Tagung wird auch 2024 wieder gemeinsam von der Bremer Baumwollbörse und dem Faserinstitut Bremen e.V. veranstaltet. Bereits jetzt laden die Veranstalter ein, Themen und Referate vorzuschlagen. Einreichungen von Beiträgen sind willkommen, die sich auf Themen beziehen wie Entwicklungen in der Baumwolllieferkette, Züchtung und Produktion, Entkörnung, Qualität und Prüfung, Handel und Logistik, Verarbeitung (insbesondere Spinnen, Weben, Stricken, Veredeln und Färben), technische Produkte auf Baumwollbasis, Wettbewerb auf dem Fasermarkt, Trends in der Textil- und Bekleidungsbranche sowie der Modebranche und im Einzelhandel, Verbrauchererwartungen, Nachhaltigkeit sowie Entwicklungen in der Gesetzgebung und gesetzliche Restriktionen in der gesamten Lieferkette, Kreislaufwirtschaft und Recycling sowie Transparenz und Rückverfolgbarkeit entlang der Baumwoll-Wertschöpfungskette. Einsendeschluss ist der 13. August 2023. Neben der Präsenzveranstaltung ist auch wieder eine Online-Teilnahme geplant.

Die Bremer Baumwollwoche

Eingebettet ist die Tagung in die „Bremer Baumwollwoche“ mit vielen weiteren Veranstaltungen und Treffen rund um Baumwolle und Textilien. Dazu gehören das beliebte „Spinners & Textile Seminar“ sowie die legendäre „Bremen Cotton Night“.

Die Bremer Baumwollbörse und das Faserinstitut Bremen zu Gast in Hohenstein

Bereits am 25. Oktober 2023 laden die Akademie für Textilveredlung und Hohenstein gemeinsam zum Seminartag Baumwolle ein. Unter dem Motto „Die Bremer Baumwollbörse und das Faserinstitut Bremen zu Gast in Hohenstein“ steht die Baumwolle vom Feld bis zur Zertifizierung im Mittelpunkt der eintägigen Veranstaltung. Die Experten der beiden Bremer Institutionen vermitteln Fachkenntnisse über den Rohstoff, der die Märkte für Werbetextilien, (Corporate) Fashion, Berufskleidung, textile Accessoires, Heimtextilien und anderes mehr dominiert. Die Referierenden führen in die Welt des Baumwollhandels und des Rohstoffs selbst ein. Dabei erläutern sie, welche Qualitäten es gibt, wie Baumwolle geprüft wird und wie der Welthandel funktioniert. Darüber hinaus lernen die Teilnehmenden die verschiedenen Faserarten kennen und erfahren, wie nachhaltig Baumwolle ist, wie das Produkt verarbeitet wird und wie die Zukunft des Fasermarktes aussieht.

Die Hohenstein-Institute sind Gastgeber des Seminartags Baumwolle. Die Expertinnen und Experten von Hohenstein ergänzen das Programm mit Themen rund um die Zertifizierung von Baumwolle. Sie berichten über die ganzheitliche Betrachtung von Umweltauswirkungen von textilen Produkten und informieren über die Baumwollstandards. Ein Schwerpunkt ist der neue Standard ORGANIC COTTON.

Informationen und Anmeldung zum Seminartag Baumwolle: https://aka-tex.de/veranstaltungen/169


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GOTS Version 7.0 mit erweiterter Lösung für die Biofaserverarbeitung

Der Global Organic Textile Standard – kurz: GOTS – veröffentlichte die GOTS Version 7.0. Nach Angaben des Standardgebers soll sie einen erweiterten Umfang an Umwelt- und Sozialkriterien beinhalten. Gleichzeitig soll er für die industrielle Produktion praktikabel und für eine breite Palette von Produkten geeignet sein. Während des regelmäßigen, einjährigen Überarbeitungsprozesses haben internationale Stakeholder mit Expertise in Bioproduktion, Textilverarbeitung, Textilchemie, Menschenrechten und Sozialkriterien sowie Vertreter aus Industrie, NGOs und zivilgesellschaftlichen Organisationen mehrfach in Beratungsrunden an der neuen Version 7.0 mitgewirkt. Endgültige Entscheidungen wurden vom Multi-Stakeholder GOTS Standard Revision Committee getroffen.

GOTS 7.0 bietet eine umfassende Lösung für Unternehmen, die Bio-Textilien herstellen möchten. Die Einhaltung umwelt- und menschenrechtlicher Sorgfalt entlang der gesamten Lieferkette vom Feld bis zum fertigen Produkt lassen sich damit sicherstellen. Mit vollständiger Rückverfolgbarkeit vom Ursprung bis zum Bestimmungsort bietet die GOTS-Zertifizierung ein effizientes Mittel zur Überprüfung der Nachhaltigkeitsbemühungen eines Textilherstellers. GOTS 7.0 führt neue Anforderungen zur Durchführung einer risikobasierten Analyse der eigenen Geschäftstätigkeit zertifizierter Unternehmen und ihrer Lieferketten auf der Grundlage der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte und der OECD-Richtlinien ein. Der Abschnitt „Soziale Kriterien“ wurde grundlegend überarbeitet, um einen breiteren menschenrechtsorientierten Ansatz aufzunehmen. GOTS 7.0 erlaubt jetzt recycelte organische Fasern als zusätzliche Materialien. Wichtige Anforderungen wie der Gehalt an zertifizierten Bio-Fasern, ein allgemeines Verbot giftiger und schädlicher Chemikalien wie PFAS, Beschränkungen für konventionelle Baumwolle und reines Polyester sowie das Management der Einhaltung sozialer Standards werden in GOTS Version 7.0 beibehalten.

„Der neue Überarbeitungsprozess war der umfassendste in der Geschichte von GOTS“

„GOTS Version 7.0 stellt einen großen Fortschritt für die Verarbeitung von Bio-Textilien dar“, sagt Rahul Bhajekar, geschäftsführender Co-Direktor von GOTS. Er fügt hinzu: „Der neue Überarbeitungsprozess mit über 600 Eingaben war der umfassendste in der Geschichte von GOTS. Die Eingaben gingen während zweier öffentlicher Konsultationsperioden ein. Die neuen Regeln bieten Lösungen für die Schaffung wirklich verantwortungsbewusster Lieferketten und setzt Maßstäbe für die Textilindustrie. Ich bin stolz auf die erzielten Fortschritte, die nachhaltige Textilverarbeitungspraktiken weltweit voranbringen werden.“
Nach der Übergangszeit wird GOTS 7.0 ab dem 1. März 2024 voll wirksam.

Seminar am 31. August 2023 in Düsseldorf: Textilsiegel verstehen lernen

Im Dschungel der unzähligen Siegel und Zertifikate verliert so manch ein Mensch gerne den Überblick. Welche Siegel gibt es überhaupt und was bedeuten sie. Die Akademie für Textilveredlung bietet daher am 31. August 2023 in Kooperation mit dem Bekleidungshersteller Promodoro Fashion in Düsseldorf das halbtägige Seminar „Textilsiegel verstehen lernen“ an. Die Textilingenieurin Birgit Jussen bringt im Seminar Licht ins Dunkel. Neben GOTS informiert sie auch über weitere Siegel und Zertifikate.


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Promodoro Organic Label
Promodoro Fashion ist mit „OEKO-TEX Made in Green“ zertifiziert

Das Düsseldorfer Unternehmen Promodoro Fashion achtet auf eine umweltfreundliche Herstellung seiner Kleidung und belegt das nun mit der Zertifizierung OEKO-TEX Made in Green. Das Label Made in Green verspricht, dass Textilien und Bekleidung nachhaltig produziert und unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt werden.

„Wir möchten uns für eine nachhaltige und umweltbewusste Produktion einsetzen“, sagt der Geschäftsführer Khalil Mehanna von Promodoro Fashion GmbH und ergänzt. „Wir sind überzeugt, dass wir mit unserem Beitrag die Umweltbelastung reduzieren und die Arbeitsbedingungen in unseren Produktionsstätten verbessern können. Das Made in Green Label von Promodoro Fashion GmbH ist ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein. Wir hoffen, dass es dazu beitragen wird, das Bewusstsein für nachhaltige Bekleidung zu schärfen. Außerdem wollen wir unsere Kunden ermutigen, umweltbewusste Entscheidungen zu treffen.“

Rückverfolgbarkeit

OEKO-TEX Made in Green ist ein rückverfolgbares Produktlabel, das für Textilien und Bekleidung vergeben wird. Die Produkte werden dabei auf Schadstoffe geprüft. Zudem müssen sie in umweltfreundlichen Betrieben produziert und in sicheren sowie sozial verantwortlichen Produktionsstätten hergestellt werden. Wie der Zertifizierer Hohenstein mitteilt, kann das Label für Artikel aus jeder Produktionsstufe vergeben werden. Die spezifische Produkt-ID auf jedem Label bietet Transparenz für Unternehmen und Verbraucher. Sie gibt Auskunft darüber, wo ein Verkaufsartikel hergestellt wurde. Das Label wird auf Basis der STeP Zertifizierung für nachhaltige Produktionsstätten und der Standard 100-Zertifizierung für schadstoffgeprüfte Produkte vergeben.

Wie Hohenstein beschreibt, bietet das Label Made in Green neben dem Nachweis, dass die gekennzeichneten Artikel humanökologisch unbedenklich sind sowie auf umweltfreundliche und sozialverträgliche Weise hergestellt werden, viele Informationen. So erfahren Verbraucherinnen und Verbraucher Details über den Artikel wie Materialspezifikationen, Artikelnummern oder Farben, die Kontaktdaten des Labelinhabers sowie die Art des Unternehmens. Außerdem sind die Betriebsstätten in der Lieferkette aufgelistet. Eingebunden sind dabei alle Produktionsschritte wie das Nähen, Weben, Spinnen oder Veredeln. Die Kunden erhalten diese Informationen, indem sie die Produkt-ID unter dem Menüpunkt „Label Check“ auf der OEKO-TEX Website eingeben oder den QR-Code auf dem Label scannen.

Promodoro präsentiert seine Anstrengungen rund um Nachhaltigkeit bei der TecStyle Visions vom 30. März bis 1. April 2023 in Stuttgart. Außerdem ist Promodoro Gastgeber der beiden Seminare „Textile Warenkunde“ und „Textilsiegel verstehen lernen“ am 30. und 31. August 2023.

Weiterlesen: Oeko-Tex Zertifizierungen werden vom Grünen Knopf 2.0 für verschiedene Bereiche anerkannt


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Das Fairtrade-Siegel
Grüner Knopf erkennt Baumwolle mit dem Fairtrade-Siegel an

Das staatliche Textilsiegel Grüner Knopf, das seit August 2022 in der Version 2.0 vorliegt, deckt seit der Überarbeitung auch die Stufe der Fasergewinnung ab. So ist auch Baumwolle mit dem Fairtrade-Siegel nun als Primärfaser anerkannt.

Der Grüne Knopf 1.0 hatte bei der Zertifizierung zunächst ausschließlich Konfektion und Nassprozesse abgedeckt. Mit dem Grünen Knopf 2.0 enthält der neue Anforderungskatalog zusätzliche Kriterien für Faser- und Materialeinsatz. Um die staatlichen Anforderungen im Bereich der Fasergewinnung zu erfüllen, müssen Unternehmen für Baumwolle ein anerkanntes Siegel nachweisen. Unternehmen, die Baumwolle mit Fairtrade-Siegel anbieten, können das klassische Baumwollsiegel als auch das Rohstoffsiegel ab sofort auch bei der Bewertung gemäß des Grünen Knopfs einreichen.

Fairtrade-Baumwollstandard: Bessere Arbeitsbedingungen für Produzent*innen

Baumwollbäuerinnen und -bauern erhalten durch Fairtrade einen Mindestpreis für ihre Baumwolle sowie eine zusätzliche Fairtrade-Prämie für Gemeinschaftsprojekte. Ausbeuterische Kinder- und Zwangsarbeit sind verboten. Auch der Einsatz von gentechnisch modifiziertem Saatgut ist untersagt. Für die Weiterverarbeitung der Baumwolle gelten die ILO-Kernarbeitsnormen.

Das Siegel „Fairtrade Textile Production“, das hinter dem Fairtrade-Textilstandard steckt, ist bislang auf Produktseite für den Grünen Knopf 1.0 anerkannt. Das bedeutet, Unternehmen, die Produkte nach dem Fairtrade-Textilstandard anbieten, dürfen diese – sofern sie zusätzlich die Unternehmenskriterien des Grünen Knopfes erfüllen – mit dem staatlichen Siegel kennzeichnen. Der Benchmarking-Prozess für den Grünen Knopf 2.0 läuft aktuell noch. Bis Juli 2024 gilt eine Übergangsfrist. Solange können auch Produkte, die den Kriterien des Grünen Knopfes 1.0 entsprechen, das Siegel tragen.


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