Zahnloser Tiger
„EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung droht ein zahnloser Tiger zu werden“

Die Kommission der Europäischen Union hat sich im Rahmen des Green Deals auf neue Regeln bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung geeinigt. Geplant ist, dass Unternehmen ab 250 Mitarbeitende, mit mehr als 40 Millionen Euro Umsatz oder börsennotierte Unternehmen verpflichtet werden offenzulegen, wie sich ihr Wirtschaften auf Mensch und Natur auswirkt. Das Ziel dabei ist es, die Anstrengungen in Sachen Nachhaltigkeit von Unternehmen anhand gesetzlicher Standards zu überprüfen und zum Maßstab ihres Markterfolges zu machen. Bis Mitte 2024 müssen die Vorgaben der EU in nationales Recht umgesetzt werden.

„Diese Richtlinie droht jedoch in weiten Teilen ein zahnloser Tiger zu werden“, erklärt Christian Felber, Sprecher der mittlerweile in 35 Ländern aktiven Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ). „Wir fordern die Bundesregierung auf, sich bei der Umsetzung der CSR-Richtlinie in deutsches Recht an der Methodik der Gemeinwohl-Bilanz der Gemeinwohl-Ökonomie zu orientieren. Denn um eine Nachhaltigkeitsbilanz zu einem wirklich effektiven Instrument der Transformation zu machen, bedarf es aus unserer Sicht unbedingt der Möglichkeit der quantitativen Bewertung, der Vergleichbarkeit und Sichtbarkeit der Ergebnisse sowie einer Verknüpfung mit Anreizen für nachhaltiges Wirtschaften. Sonst wird dieses potenziell sehr effektive Instrument der sozialökologischen Transformation nicht die nötige Wirkung für Gesellschaft, Klima und Biodiversität entwickeln.“

Die Forderungen im Detail

1. Quantitative Bewertung: Die Inhalte der Nachhaltigkeitsberichte – einschließlich der Indikatoren – müssen im externen Audit mittels eines objektiven und verständlichen Punktesystems bewertet werden, damit die Öffentlichkeit die Berichtsinhalte einordnen kann. Ohne einheitliche Bewertung wird Greenwashing Tür und Tor geöffnet.

2. Vergleichbarkeit und Sichtbarkeit: Die quantifizierten Ergebnisse der Nachhaltigkeitsberichte müssen den Vergleich von Unternehmen ermöglichen, damit Konsument*innen und Investor*innen eine verlässliche Informationsgrundlage für ihre Kauf- oder Investitionsentscheidungen vorfinden. Das Ergebnis des Nachhaltigkeitsberichts soll über ein Label öffentlich gut sichtbar sein.

3. Verknüpfung mit Anreizen: Die Ergebnisse der Nachhaltigkeitsberichte müssen konkrete Konsequenzen zur Folge haben. Nachhaltiges Wirtschaften muss – zum Beispiel durch Steuererleichterungen – belohnt werden. Wirtschaften, das Umwelt und/oder Gesellschaft belastet, muss mit Negativanreizen relativ verteuert werden. Erst wenn externalisierte Kosten auf diese Weise internalisiert werden und die Preise die Wahrheit sagen, wird das Wirtschaftssystem nachhaltig sein.

Begleitende Petition

Um mehr Öffentlichkeit für ihre Forderung zu schaffen, hat die Gemeinwohl-Ökonomie auf nogreenwashing.ecogood.org eine Petition gestartet. Unter dem Claim „Zähne für den zahnlosen Tiger“ adressiert sie die Bundesregierung und im Speziellen das für die nationale Umsetzung zuständige Bundesministerium für Justiz unter Dr. Marco Buschmann (FDP). Christian Felber: „Wir sehen aktuell am Beispiel der CSR-Richtlinie, wie konsequent oder verwässert der Gesetzgeber die brennenden Probleme Klimawandel, Artenvielfaltsverlust, sozialer Zusammenhalt oder Verteilungsgerechtigkeit angehen kann. Gerade in diesen Zeiten hängt die Akzeptanz verpflichtender Nachhaltigkeitsberichte von ihrer Effektivität und Praktikabilität ab. Die Gemeinwohl-Bilanz ist ein seit mehr als zehn Jahren ständig weiterentwickelter Nachhaltigkeitsbericht für Unternehmen, der seine Praxistauglichkeit im wirtschaftlichen Alltag und seine Effektivität in Bezug auf Nachhaltigkeitsziele hundertfach bewiesen hat. Wir fordern die Bundesregierung auf, dieses partizipativ entwickelte und von unterschiedlichen Playern akzeptierte Instrument nicht ungenutzt zu lassen.“

Die Akademie für Textilveredlung, ein Unternehmen der Aka Merch & Textil GmbH, ist Mitglied der Gemeinwohl-Ökonomie und legte 2021 erstmals eine eigene Gemeinwohlbilanz vor. Bei der Fachmesse PSI (10. bis 12. Januar 2023) präsentiert sich die Gemeinwohlökonomie auf dem so genannten „Textile Campus“ und stellt das Tool der GWÖ-Bilanzierung vor.


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Baumwolltaschen
GOTS-Baumwolltaschen mit Fairtrade-Zertifikat auch in kleinen Auflagen direkt ab Lager Deutschland

Auch in der Werbeartikel-Branche nimmt das Thema Nachhaltigkeit und nachhaltige Produktion von Streuartikeln zunehmend Fahrt auf. Baumwolltaschen sind ein langlebiger und damit besonders umweltfreundlicher Werbeträger und können in nahezu jeder Branche verwendet werden. Unternehmen können sie als einen grünen Werbeartikel nutzen und damit Ihre Nachhaltigkeits-Strategie auch nach außen unterstreichen.

Seit mehr als 20 Jahren ist das Hamburger Unternehmen more presents erfolgreich als Importeur und Großhändler von Baumwolltaschen mit Werbeaufdruck. Der Schwerpunkt von more presents sind Taschen und Beutel aus Bio-Baumwolle. Seit 2018 ist der Großhändler GOTS-zertifiziert und handelt u.a. auch mit Fairtrade-Produkten. Bereits heute macht more presents rund die Hälfte des Umsatzes mit GOTS-Baumwolltaschen aus Fairtrade-zertifizierter Baumwolle.

„Langfristig möchten wir nur noch nachhaltig produzierte und fair gehandelte Baumwolltaschen verkaufen“, sagt Bettina Timmermann, Gründerin und Inhaberin von more presents. „In den vergangenen Jahren haben wir viele unserer Bestandskunden davon überzeugt, auf Taschen aus Bio-Baumwolle zu setzen. Neukunden fragen mittlerweile fast ausschließlich nach Produkten mit GOTS- und Fairtrade-Zertifikat.“

Seit 2021 unterhält Timmermann auch in Deutschland ein eigenes Lager mit einem speziellen Taschen-Sortiment, und kann so auch kurzfristig kleine Auflagen bereits ab 250 Stück anbieten, inklusive Werbeaufdruck durch eine zertifizierte GOTS-Druckerei. Größere Auflagen ab 2000 Stück lässt more presents individuell in Indien und Pakistan produzieren. Dort arbeitet der Importeur seit vielen Jahren mit eigens ausgewählten Produzenten zusammen, die wiederum GOTS- und Fairtrade-zertifiziert sind. Sie werden regelmäßig auf die Einhaltung der hohen Produktions-Standards hin überprüft.

Weitere Informationen finden Sie unter https://nachhaltige-baumwolltaschen.de.

Baumwolltasche Shopper
Baumwolltasche Shopper
Brotbeutel
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Textilabfälle
Das Ziel lautet Zero Waste

Eine Welt ohne Müll ist die Vision, die sich der Textilhersteller Fruit of the Loom eigenen Angaben zufolge auf die Fahnen schreibt. Seit 2018 verfolgt das Unternehmen das Ziel, dass 95 Prozent aller Abfälle, die in den Prozessschritten der Textilherstellung anfallen, nicht auf Deponien landen. Zur Messung des Müllaufkommens setzt der Produzent das Programm der „Zero Waste International Alliance“ ein. Dieses verlangt, dass 90 Prozent oder mehr aller entsorgten Ressourcen nicht auf Deponien landen dürfen.

Wie Fruit of the Loom kürzlich mitteilte, konnte der Hersteller sein eigenes Ziel von 95 Prozent bereits das vierte Jahr in Folge übertreffen und damit auch die Zero-Waste-Vorgaben klar erfüllen. Müll zu reduzieren gelingt dem Textilhersteller nach eigenen Angaben durch den Einsatz moderner Technologien. So führt ein effizientes Schneiden von Mustern zu weniger Ausschuss. Eine 3D-Modellierungssoftware macht überdies die Erstellung von Produktmustern oftmals ganz überflüssig.

Nachhaltigere und recycelte Materialien

„Die von uns erzeugten Textilabfälle werden zu neuen Garnfasern recycelt oder einer Wiederverwendung zugeführt – zum Beispiel zur Herstellung von Füllungen für Autositze oder Matratzen. Wir haben auch unsere Verpackungen grundlegend überarbeitet und Polybeutel und Kartoneinlagen eliminiert. Wo wir auf Verpackungen absolut nicht verzichten können, arbeiten wir daran, nachhaltigere und recycelte Materialien einzubeziehen. Wir investieren weiterhin in Initiativen und Technologien, die uns helfen, Abfallprodukte zu minimieren“, teilt Fruit of the Loom mit.

Seit 2008 produziert Fruit of the Loom in der eigenen Produktionsstätte in Marokko. Der Standort dient in erster Linie der Textilherstellung für den europäischen Markt. Dort ist es dem Hersteller möglich, die vertikal integrierte Produktion vollständig selbst im Hinblick auf Fairness, Respekt, Nachhaltigkeit und Ökologie zu kontrollieren.

Das Unternehmen beschäftigt in Marokko über 4.000 Mitarbeitende, die eigenen Angaben zufolge alle eine faire Bezahlung, sichere Arbeitsbedingungen, Schulungen, faire Arbeitszeiten und zusätzliche Leistungen wie Gesundheitsversorgung und kostenlosen Transport erhalten. Über 90 Prozent aller Kleidungsstücke werden dort hergestellt. Für andere global bezogene Kleidungsstücke arbeitet das Unternehmen mit vielen anderen Lieferanten aus der ganzen Welt zusammen. Die strengen ethischen Verhaltensregeln werden dabei durch WRAP und OEKO-TEX sowie amfori und Better Cotton überprüft.


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Bedrucktes T-Shirt mit Amazonia von Tiflex
Farbserie Amazonia von Tiflex erhält GOTS-Zulassung

Bereits im Frühjahr 2022 hatte der französische Produzent Tiflex angekündigt, die Zulassung der wasserbasierten Siebdruckfarbe Amazonia für den GOTS-zertifizierten Textildruck zu beantragen. Wie der deutsche Fachhändler Schlee Siebdrucktechnik mitteilte, liegt das entsprechende Zertifikat nun in der Version 6.0 vor und die Farbe ist lieferbar.

Von Tiflex gibt es schon lange die ebenfalls von GOTS zugelassene Druckfarbe Dreamflash. Dieses Farbsystem ist eine phthalat- und PVC freie Plastisolfarbe mit schneller Polymerisation für den Direktdruck auf Textilien sowie zur Herstellung von Transfers. Die GOTS-Zulassung der wasserbasierten Farbserie Amazonia bezeichnet Sascha Riederer von Schlee Siebdrucktechnik als den „letzten Schritt, um die Serie Amazonia zu einer vollwertigen Alternative zu ebenfalls zertifizierten Plastisolfarben zu machen.“

Amazonia ist eine seidenglänzende Farbe für den Direktdruck auf Textilien und eignet sich für das Bedrucken von Baumwoll- und Baumwollmischgeweben mit Polyesteranteil. Sie ist warm- und kaltfixierend, kann mit Wasser verdünnt werden und weist eine hohe Waschbeständigkeit auf. Bei richtiger Verarbeitung sind bedruckte Textilien sehr elastisch, weich anzufühlen und angenehm tragbar. Die Farben sind PVC- und phthalatfrei sowie gemäß der Verordnung EN 71/3 für Kinderprodukte zulässig. Außerdem ist das Farbsystem mitsamt der Hilfs- und Zusatzmittel konform mit den Sicherheitsbestimmungen ROHS, REACH und CLP.

Tiflex, der französische Hersteller von Textil-Siebdruckfarben und Maschinen aus der Nähe von Lyon, ist ISO 9001 und 14001 zertifiziert. Sicherheitsdatenblätter informieren für alle Produkte über sicherheitsrelevante Daten einschließlich der Kennzeichnungen nach der aktuellen Gefahrstoffverordnung und den EU-Richtlinien.

Siebdruck-Seminare

Tiflex und Schlee Siebdrucktechnik unterstützen mit ihren Produkten die beiden Salzburger Siebdruckseminare „Siebdruck von A bis Z“ am 19. Oktober 2022 zu Verfahren, Materialien und Workflow sowie „Nachhaltigkeit: Zertifizierter Textildruck“ am 20. Oktober 2022 zu Textilien und Siebdruck gemäß GOTS-Standard. Gastgeber der beiden Seminare sind die Geschützten Werkstätten – Integrative Betriebe Salzburg GmbH (GWS).

 

PSI zeigt die Wanderausstellung ökoRAUSCH Wissenswelt
PSI zeigt die Wanderausstellung ökoRAUSCH Wissenswelt

Ausstellung zu zukunftsfähigen Lebensstilen und Gesellschaftsentwürfen

Die partizipative Wissensausstellung, erstmals auf dem ökoRAUSCH Festival für Design und Nachhaltigkeit 2020 in Köln gezeigt, knüpft an den Themenkomplex des nachhaltigen Designs an und macht ökologische und soziale Hintergründe greifbar. Warum ist es nötig, einen neuen, ressourcenschonenden Umgang mit Materialien zu entwickeln? Weshalb engagieren wir uns für Gender-Gerechtigkeit? Mit welchen Instrumenten lässt sich die Umsetzung von gesellschaftlichen Visionen in die Realität befördern? Positive Lösungsvorschläge öffnen die Gedanken für alternative Lebens-, Konsum-, Produktions-, Wirtschafts-, und Politikkonzepte, die ein gutes, ökologisch und sozial verantwortungsvolles Leben für alle ermöglichen können. Die PSI zeigt die Ausstellung im Rahmen der Messe, die vom 10. bis 12. Januar 2023 in den Hallen 9 und 10 auf dem Messegelände Düsseldorf stattfindet.

Ausstellung zu zukunftsfähigen Lebensstilen und Gesellschaftsentwürfen: In den fünf thematischen Clustern „Natürlich“, „Digital“, „Kreativ“, „Gerecht“ und „Bewegend“ werden in Informations- und Mitmachstationen positive Alternativen für eine nachhaltige Zukunft erforscht:

1. Natürlich = Design der Zukunft / Ressourcen schonen

Für unsere Gegenwärtigen Konsummengen würden wir vier Planeten brauchen. Das kriegen wir allein mit Nachwachsenden Rohstoffen nicht in den Griff, denn sie verbrauchen Fläche. Zur Schonung unserer Ressourcen hilft nur weniger Konsumieren, länger nutzen und recyceln.

2. Digital = Nachhaltige Codes / Mit Nachhaltigkeit Technologie innovieren

Wie groß ist der CO2-Fußabdruck des virtuellen Raums? Sollten wir unsere digitalen Aktivitäten nicht nur in Shares und Likes messen, sondern auch in Emissionen und Ethik? Mit cleveren Codes und innovativen Ideen kann es einen Aufbruch in ein klimafreundlicheres Internet geben!

3. Kreativ = Werte schöpfen / Reparatur und das Spiel mit dem Neuen

Um uns herum so viel Gebrauchtes – darin Wert zu sehen, Wert zu erhalten und daraus neuen Wert zu schaffen, ist die Kunst! Alltagsdinge werden repariert und spielerisch umgenutzt. Handwerken wird neu interpretiert. Genießen wir den vorhandenen Überfluss ohne die natürlichen Ressourcen zu belasten!

4. Gerecht = Gerechtigkeit gestalten / Empowerment leben und einfordern

Gleiche Rechte, gleiche Chancen! Mit Kreativität und Verstand Stereotypen und Vorurteilen begegnen: Kultur und Engagement ermächtigen dazu, selbstverantwortlich und selbstbestimmt die Stimme zu erheben, den öffentlichen Raum zu betreten, und seine Rechte und Sichtbarkeit einzufordern.

5. Bewegend = Gesellschaft neu denken / Transformationsdesign und die Kunst des Wandels

Wenn wir Denkmustern und Gewohnheiten mit kreativen Mitteln einen öko-sozialen Schwung verleihen, werden nachhaltige Zukünfte greifbar. Wie motivieren wir zum Wandel? Mit welchen Instrumenten lassen sich gesellschaftliche Visionen in die Tat umsetzen?

Die ökoRAUSCH Wissenswelt ist ein Projekt von Stadt Land Welt e.V., in Kooperation mit ökoRAUSCH, gefördert durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen.

Kontakt: stadt.land.welt@posteo.de
Weitere Informationen: stadt-land-welt.org/wanderausstellung

Legitimierte Fachbesucher*innen können die PSI besuchen – für weitere Informationen hier klicken

 

PSI zeigt die Wanderausstellung ökoRAUSCH Wissenswelt PSI zeigt die Wanderausstellung ökoRAUSCH Wissenswelt PSI zeigt die Wanderausstellung ökoRAUSCH Wissenswelt

Blick in die Ökorausch-Wanderausstellung
Blick in die Ökorausch-Wanderausstellung
Die Fachmesse PSI findet vom 10. bis 12. Januar 2023 statt.
Aussteller können sich ab sofort online zur PSI anmelden

2023 trifft sich die europäische Werbeartikelwirtschaft vom 10. bis 12. Januar auf der PSI in Düsseldorf wieder. Ab sofort können sich Aussteller online unter www.psi-messe.com anmelden. Die Branche freut sich auf ein persönliches Wiedersehen zum traditionellen „PSI-Termin“ im Januar. Mehr als 210 Aussteller aus dem In- und Ausland haben ihre Teilnahme an der PSI 2023 bereits bestätigt.

Volles Engagement für Messe und Netzwerk

Dass Europas bedeutendste Werbeartikelmesse vom 10. bis 12. Januar im Präsenzformat stattfinden wird, daran lässt der Veranstalter RX Austria & Germany keinen Zweifel. Gleich zu Beginn der PSI Sustainability Award-Verleihung gaben RX-Geschäftsführer Benedikt Binder-Krieglstein und PSI Director Petra Lassahn ein ganz klares Bekenntnis zur Durchführung der PSI 2023. „Die Werbeartikelwirtschaft braucht gerade jetzt die PSI als Drehkreuz in Europa“, so Benedikt Binder-Krieglstein. „Wir werden alles dafür tun, der besonderen Verantwortung der Messe als Europas größtem Branchennetzwerk gerecht zu werden.“

Petra Lassahn betont in diesem Zusammenhang noch einmal, dass die PSI in großer Übereinstimmung mit der Branche selbst keine Industriekunden einladen wird. Industriekunden erhalten dann Zugang zur Messe, wenn sie von PSI-Händler-Mitgliedern eingeladen werden. Dabei ist die Anzahl an Industriekunden-Einladungen je Werbeartikelhändler auf zehn limitiert und ausschließlich für den dritten Messetag gültig.

Halle 9 und 10: Volle Auslastung geplant

Die Hallenplanung zur kommenden PSI richtet sich nach den klar strukturierten Themenschwerpunkten „Nachhaltigkeit“, „Fachwissen“, „Sourcing“ und „Neuheiten“. „Aus Gründen der Planungssicherheit forcieren wir im Sinne unserer Aussteller eine kompakte Aufplanung in den Hallen 9 und 10, die auch unseren Besuchern zugutekommt“, erklärt Petra Lassahn. „Unsere Besucher dürfen sich auf ein thematisch klar gegliedertes Angebot freuen.“

Rahmenprogramm nimmt Gestalt an

2023 sorgen in die Fachmesse integrierte Foren für den inhaltlichen Brückenschlag zu den Produktneuheiten auf der PSI Newcomer Area für Erfinder, Erst- und Zweitaussteller sowie Startups. Folgende Trendthemen der Werbeartikelwirtschaft prägen das Erscheinungsbild der PSI. Das Potential von Nachhaltigkeits-Aspekten wird auf der PSI praxisnah und segmentspezifisch durchleuchtet. So geben Experten am Textile Campus in Kooperation mit der Akademie für Textilveredlung wertvolle Impulse zu einer nachhaltigen Textilproduktion, fairen und ökologischen Lieferketten, Ecodesign, Kreislaufwirtschaft, Recycling und Upcycling, Siegel, Standards und Zertifizierungen. Parallel zeigen alle Nominierten der PSI Sustainability Awards 2023, wie Unternehmen ihre Prozesse, Produkte und Unternehmenskultur nachhaltiger gestalten können.

Das PSI Forum greift aktuelle Praxisthemen der Werbeartikelwirtschaft auf. Highlights sind die Implementierung von automatisierten und digitalisierten Workflows, die Hybridisierung von Vertriebsprozessen und ein über alle Medienkanäle übergreifendes Management von Inhalten. Als Speaker bereits zugesagt haben u.a. Alexander Stork, Referent für Energie, Nachhaltigkeit, Mobilität und Logistik des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft e.V., Marko Hanecke von PRINTELLIGENT, Hendrik Habermann und Guido Badjura von DATEV. Ebenfalls bestätigt sind Michael Bromberger, Geschäftsführer der GERNET Printpack GmbH, und kmu-digital-Gründer Dennis Arntjen.

Neben den PSI Product Presentations lädt die „Sonderschau Veredelung“ mit Stahls Europe zur Produktrecherche ein. So machen Spezialisten aus den wissensintensiven Bereichen der Produkt- und Textilveredelung sprichwörtlich begreifbar. Bei der neuen Veredelungssonderschau laden u.a. Roland DG und Stahls‘ Europe die Messebesucher ein, unterschiedliche Produkte von der Tasse bis zum USB-Stick eigenhändig personalisieren.

www.psi-awards.de

www.psi-messe.com


Veranstaltungskalender

 

 


 

Die Preisträger der PSI Sustainability Awards 2022
Nachhaltigkeit ist der Zukunftstreiber der Werbeartikelwirtschaft

Gemeinsam mit rund 120 Nachhaltigkeitsexperten feierte die PSI, das größte Netzwerk der europäischen Werbeartikelwirtschaft, am 21. Juni das lang ersehnte Live-Comeback der PSI Sustainability Award-Verleihung. Veranstaltungsort war erstmals der Rheingoldsaal in den Düsseldorfer Rheinterrassen. Die Gewinner der PSI Sustainability Awards 2022 machten deutlich, dass Nachhaltigkeit der Zukunftstreiber der Werbeartikelwirtschaft ist.

Die PSI Sustainability Awards zählen europaweit zu den renommiertesten Nachhaltigkeitspreisen der Werbeartikelwirtschaft. Wie breit CSR und Nachhaltigkeit inzwischen in der Branche verankert sind, verdeutlichte auch in diesem Jahr die hohe Nachfrage und die Anzahl der Einreichungen. Sie konkurrierten nicht nur mit zukunftsweisenden Produktinnovationen um die Gunst der internationalen Jury. Auch ihr gesamtunternehmerisches Nachhaltigkeitsprofil wurde mit Hilfe des überarbeiteten Bewertungssystems beurteilt.

Zur Einstimmung auf die Preisverleihung sensibilisierte Thinktank-Gründer Christopher Patrick Peterka für die Schlüsselkompetenz Resilienz. Er identifizierte dabei komplexe Wechselwirkungen zwischen unternehmerischer Widerstandskraft und nachhaltiger Entwicklung und animierte zum „Machen“.

Kategorien und Gewinner der PSI Sustainability Awards 2022

Zertifizierte Maßnahmen zur Sicherung des Qualitätsmanagements: Darum geht es in der Kategorie „Economic Excellence“. Mit deutlichem Punktevorsprung gewonnen hat hier die Karl Knauer KG. Zertifizierte Qualitätssicherung und Prozessstandards, wie DIN EN ISO 14001, DIN EN ISO 9001, BRC / BRCGS gaben dabei nach der Beurteilung der Jury den Ausschlag.

Mit einer großen Bandbreite an Zertifizierungen (SA8000, DIN EN ISO 9001, DIN EN ISO 14001, ecovadis) sicherte sich das rumänische Unternehmen Chilli Ideas den Sieg in der Kategorie „Environmental Excellence“. Am Abstand der Punkte zu den abgeschlagenen Rängen zeigte sich das hohe Engagement des Unternehmens.

Das Sicherstellen von sozialen Standards im eigenen Unternehmen und speziell in der Lieferkette gilt als eine der größten Herausforderungen der heutigen Zeit. Auch in der Kategorie „Social Excellence“ konnte sich Chilli Ideas eindrucksvoll als Gewinner durchsetzen. Bestehende Zertifikate zu den Arbeitsbedingungen eines Unternehmens an den Produktionsstätten (SA8000, BSCI, OHSAS 18001, OHRIS et.al) sicherten hier einen deutlichen Vorsprung.

Die Karl Knauer KG zeigt seit Jahren eindrucksvoll, wie Nachhaltigkeit in Unternehmen integriert und von der gesamten Belegschaft gelebt werden kann. Immerhin ist das Unternehmen seit 2017 als klimaneutrales Unternehmen zertifiziert. Die Jury lobte besonders das prämierte Projekt „Bienenweide der Azubis 2021“. Das Gesamtkonzept „Umweltorientierung und Nachhaltigkeit bei Karl Knauer“ basiert auf einer ganzheitlichen und langfristigen Strategie. Produktionsprozesse, Materialien, internes Engagement sowie externe Initiativen innerhalb der Region des Unternehmens bis hin zu Projekten in Afrika dokumentieren den Ansatz eindrucksvoll. Der nachvollziehbare holistische Ansatz überzeugte die Jury einstimmig.

Die 3D-Pappfiguren der Spielkartenfabrik Altenburg werden konsequent aus FSC-zertifizierten Materialien produziert, so dass zu 100 Prozent nachhaltige Produkte entstehen. Bemerkenswert fand die Jury, dass für die „Crafty Figurines“ keine Kunststoff-Folierungen verwendet werden.

FARE hat das waterSAVE Bezugsmaterial für seine Schirme eingeführt. Es besteht aus recycelten Kunststoffen und spart beim Färbeprozess wertvolle Ressourcen ein. In der prämierten Händler-Kampagne zur Absatzsteigerung der waterSAVE Schirmmodelle spendet Fare pro eingespartem Liter Wasser bei der Schirmproduktion Geld an die Organisation „Viva con Agua“. Nachhaltige Produktion, ein klar formuliertes Umweltziel in Verbindung mit einem klaren Kampagnenziel überzeugten die Jury.

Halfar ist „Sustainable Company of the Year 2022“

Der mehrfache Gewinner der PSI Sustainability Awards holte sich 2022 zum zweiten Mal nach 2020 den Gesamtsieg. Mit klarem Punktevorsprung in den Einzelkategorien bewies Halfar System eindrucksvoll, dass es die drei Säulen der Nachhaltigkeit beherrscht und in der Konsequenz als Produzent innovativer nachhaltiger Produkte brilliert.

Die Jury

Die Fachjury der PSI Sustainability Awards setzt sich zusammen aus Michael Freter (Jury-Vorsitz), Steven Baumgaertner (CEO Cybergroup International), Lutz Gathmann (Designer), Karsten Schmidt (Director Corporate Procurement, Facility and TQM, Bertrandt Group), Peter van Gestel (Editor-in-Chief PromsZ Magazine), Joop van Veelen (Vorsitzender Promotional Products Professionals), Clemens Arnold (Partner bei 2bdifferent), Hilke Lehmann (Senior Referentin Konzernmarketing Deutsche Bahn), Carey Trevill (CEO British Promotional Merchandise Association) und Kjell Harbom (Ehemaliger CEO und Präsident SBPR Svensk Branschförening för Profil- och Reklamprodukter).

Die PSI 2023, die europäische Leitmesse der Werbeartikelwirtschaft, findet vom 10. bis 12. Januar 2023 auf dem Messegelände Düsseldorf statt.

www.psi-awards.de

www.psi-messe.com


Digital bedruckte Textilien und Schuhe
Konferenz zu Textildruck und Nachhaltigkeit am 8. und 9. September in Neuss

Die European Specialist Printing Manufacturers Association (ESMA) legt einen neuen Fokus auf Textilmärkte. Zum Auftakt veranstaltet der ESMA-Verband dazu die Textile Printing & Sustainability Conference (TPS) am 8. und 9. September 2022 im Dorint Kongresshotel Neuss. Dabei wollen sich Textildruck- und Nachhaltigkeitsexperten zwei Tage lang zu Automatisierung, neuen Geschäftsmodellen und bewährten Umweltpraktiken für verschiedene Textilanwendungen befassen und austauschen.

„Laut der Europäischen Umweltagentur steht die Textilindustrie auf Platz vier bei den Auswirkungen auf das Klima – nach der Lebensmittel-, Wohnungs- und Transportindustrie. Der durchschnittliche Europäer wirft jedes Jahr 11 Kilogramm Textilien weg“, erklärt Peter Buttiens, CEO von ESMA. „Verschiedene internationale Gremien setzen sich dafür ein, dies zu ändern. So führt die EU beispielsweise einen digitalen Produktpass ein, um die Kreislaufwirtschaft anzukurbeln. Dies bildet einen Anreiz für jeden Schritt der Textilproduktion und des Arbeitsablaufs, um die kreative Wiederverwendung, das Recycling und die Wiederverwendung von Materialien und Endprodukten anzuregen.“

Die Veranstaltung bringt Branchenexperten aus Sieb- und Digitaldruck zusammen

Die TPS-Conference befasst sich mit allen kritischen Faktoren und globalen Trends, die die Bedingungen auf dem Textilmarkt heute und in naher Zukunft beeinflussen. Dazu zählen kundenspezifische Mode, verantwortungsbewusste Unternehmen, Qualitätsbedenken, kundenspezifische Anpassung und Personalisierung. Die Veranstaltung bringt Branchenexperten aus zwei Hauptdruckverfahren – Sieb- und Digitaldruck – zusammen, um Best Practices zu fördern, neue Anwendungsfelder zu diskutieren und Vorteile und Herausforderungen individueller Technologieentscheidungen zu erläutern.

Zu den Sprecherinnen und Sprechern der Veranstaltung zählen unter anderem die Aka-Tex-Referentin und Textilexpertin Bianca Seidel, Karin Ekberg von der adidas Group, Heiner Rupperath von Brother und Dr. Inga Barende von Covestro. Das Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen teilt das neueste Know-how hinter Smart Textiles.

Insgesamt sind 40 Präsentationen auf zwei Konferenztracks geplant. Dazu gibt es einen Networking-Bereich mit mehr als 40 Tabletops, die wichtige Akteure aus Industrie und Wissenschaft repräsentieren. Das Programm deckt die gesamte Lieferkette und den gesamten Workflow ab und bezieht Hersteller von Produkten für die Stoffhandhabung (Vor- und Nachbehandlung), den Druckprozess selbst (Tinten und Ausrüstung) sowie Druckereien, Schneidemaschinen, Näher, Wiederverkäufer und Marken ein.

„Laut einer Berechnung könnten jährlich bis zu 790 Milliarden Liter Wasser eingespart werden“

„Während die natürlichen Ressourcen schwinden und die Klimakrise akut wird, beschäftigt die Frage nach einer nachhaltigeren Textilindustrie die ganze Welt. Zu den Lösungsvorschlägen gehören Änderungen in Lieferketten, die Entwicklung neuer Fasern und Chemieverfahren sowie die Digitalisierung“, sagt Konferenzorganisator Thomas Poetz. „Laut einer Berechnung könnten jährlich bis zu 790 Milliarden Liter Wasser eingespart werden, wenn der gesamte Textildruck von analog auf digital umgestellt würde. Ähnliche Reduktionen können mit innovativen Färbeverfahren erreicht werden. Und natürlich gibt es weitere Einsparpotenziale in Bereichen wie Energie, Transport oder Abfallaufkommen. Mit der TPS-Konferenz schaffen wir eine Plattform für Industrie und Forschungszentren, damit sich nachhaltige Netzwerke entwickeln können.“

Programm und Anmeldung: tps-conference.com

Foto: Brother


Veranstaltungskalender

 



Veranstaltungen der Akademie für Textilveredlung: https://aka-tex.de/veranstaltungen/

SEF-GOTS T-Shirt
SEF fertigt den ersten GOTS zugelassenen Flex

Der Transferfilm FlexCut des französischen Herstellers SEF ist nach Angaben des Unternehmens der erste Hitzetransferfilm der Welt, der für den GOTS-zertifizierten Textildruck zugelassen wurde. Das französische Prüfinstitut Ecocert Greenlife hat die ökologischen Auswirkungen der Herstellung des Transfermaterials und die sozialen Parameter der Fabrik von SEF in der französischen Stadt Laval untersucht. Die Zulassung von 11 Farben der Serie durch Ecocert besagt, dass FlexCut in einem GOTS-zertifizierten Druckprozess eingesetzt werden kann. „Dank unserer harten Arbeit, einer besseren und nachhaltigeren Produktionsumgebung in unserem Werk und dank der einzigartigen, wasserbasierten Formulierung von FlexCut sind wir sehr stolz darauf, den ersten von GOTS zugelassenen Wärmetransfer anbieten zu können“, sagt Holger Beck von SEF France. GOTS sucht nicht nur nach Schadstoffen im Produkt, sondern berücksichtig auch den ökologischen und sozialen Fußabdruck in der gesamten Produktionskette.

SEF wird das Produkt auch bei der FESPA vom 31. Mai bis 3. Juni 2022 auf seinem Messestand D70 in Halle 27 vorführen.

Wer sich für das Thema des nachhaltigen Textildrucks und der GOTS-Zertifizierung interessiert, hat hierzu die Gelegenheit in den GOTS-Seminaren der Aka-Tex. Der nächste Termin ist am 20. Oktober 2022 bei den Geschützten Werkstätten – Integrative Betriebe Salzburg GmbH (GWS). Seminarleiter ist der langjährige Siebdrucker Thomas Mosner, der als Experte für den GOTS-zertifizierten Textildruck gilt.


Veranstaltungskalender

 


 

Ein GOTS-Etikett
GOTS feiert 20-jähriges Jubiläum mit einem Rekord an zertifizierten Betrieben

Zwanzig Jahre nach seiner Einführung verzeichnet der Global Organic Textile Standard (kurz: GOTS) ein neues Allzeithoch. So haben im vergangenen Jahr 17 GOTS-anerkannte Zertifizierungsstellen insgesamt 12.338 zertifizierte Betriebe (ein Wachstum von 19 Prozent) in 79 Ländern (+11 Prozent) gemeldet. GOTS gilt als einer der weltweit führenden Standards für die Verarbeitung von Textilen aus zertifizierten Bio-Fasern.

Zu den Ländern mit dem größten Zuwachs an GOTS-zertifizierten Betrieben im Jahr 2021 gehören die Türkei (+61 Prozent auf 1.799), Italien (+53 Prozent auf 894), Deutschland (+19 Prozent auf 817), Portugal (+35 Prozent auf 608), Frankreich (+22 Prozent auf 122), Dänemark (+14 Prozent auf 115), Schweiz (+15 Prozent auf 61), Belgien (+55 Prozent auf 59), Schweden (+34 Prozent auf 51) und Vietnam (+264 Prozent auf 51).

Entscheidungsträger:innen schätzen GOTS als Instrument zur Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele

„Was 2002 für viele noch utopisch erschien, wurde in den letzten 20 Jahren Realität. Wir haben eine Textilzertifizierung für Biofasern entwickelt, die auf allen wichtigen Märkten anerkannt ist, und einen Standard, der Verbraucher:innen die Möglichkeit gibt, sich für echte Bio-Produkte aus nachhaltigen Lieferketten zu entscheiden“, sagt Claudia Kersten, Geschäftsführerin von GOTS. „Trotz der anhaltenden Schwierigkeiten und Unsicherheiten, verursacht durch die Covid-19-Pandemie, verfolgen die Entscheidungsträger:innen weiterhin ihre Nachhaltigkeitsziele und schätzen GOTS als Instrument zur Erreichung dieser.“

Die Ergebnisse der jährlichen GOTS-Umfrage mit zertifizierten Unternehmen unterstreichen diese Entwicklung. Von den 1.114 Antwortenden (+39%) gaben 63% an, ihre Nachhaltigkeitsstrategie dauerhaft zu ändern. Außerdem wollen sie den Schwerpunkt auf Umweltschutz und die Gesundheit ihrer Arbeiter:Innen und Angestellten zu legen. Das wachsende Interesse seitens Industrie, Öffentlichkeit und Medien führte zu einem beeindruckenden Anstieg von Website-Besuchen um 48%. Die Medienpräsenz stieg um 64%, und die Zahl der GOTS-Follower:innen in den sozialen Medien Plattformen um 57%.

„So sehr wir uns über die bisherige Entwicklung freuen, haben wir nicht vor uns auf unseren Lorbeeren auszuruhen“, fügt Rahul Bhajekar, Geschäftsführer von GOTS, hinzu. „Im März 2022 starteten wir mit der Überarbeitung der GOTS Version 7.0, an der alle Interessensgruppen wie Verbände, Organisationen, Unternehmen, und Einzelpersonen beteiligt sind, um den progressiven, innovativen, strengen und gleichzeitig praktischen Standard GOTS weiterzuentwickeln.“

DACH Region auf Platz 5

Trotz einem weiteren Jahr mit Lieferengpässen und Auswirkungen der Coronakrise, ist die Zahl zertifizierter Betriebe in Deutschland, Österreich und der Schweiz so hoch wie nie. Im Vergleich zur weltweiten Zahl GOTS zertifizierter Betriebe reiht sich die DACH Region auf Platz 5 ein. Das Wachstum beträgt 17 Prozent auf 927 in 2021. Ob zertifizierte Berufskleidung, nachhaltiges Merchandise, oder Heimtextil- und Fashionprodukte mit GOTS Biobaumwolle in Umstellung, der Markt für Textilprodukte hergestellt nach den strengen GOTS Kriterien wächst.

Umwelt-, Klimaschutz und Schutz der Menschenrechte werden zu unternehmerischen Pflichten. „Initativen wie das Lieferkettengesetz und die wachsende Nachfrage von Verbraucher:innen zeigen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen umwelt- und sozialverträglich produzieren, und nachhaltige Produktions- und Konsumweisen fördern.“ so Juliane Ziegler, GOTS Repräsentantin in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Diese Entwicklung wurde auch im letzten Jahr auf Veranstaltungen, wie der Munich Fabric Start, der Neonyt oder dem Zukunftsforum Kerenzerberg in der Schweiz sehr stark deutlich. Die Nachfrage seitens Verbraucher:innen und Unternehmen nach mehr Transparenz entlang der Lieferketten unterstützt durch die unabhängige GOTS-Zertifzierung ist größer denn je.

Auch die Betriebe der Textilveredlungsbranche sind an einer Umstellung auf GOTS interessiert und lassen sich nach und nach zertifizieren. So hat beispielsweise die Kölner Textildruckerei CFF Druck erst kürzlich ihre GOTS-Zertifizierung abgeschlossen.

Das nächste GOTS-Seminar der Aka-Tex

Wer sich für das Thema des nachhaltigen Textildrucks und der GOTS-Zertifizierung interessiert, hat hierzu die Gelegenheit in den GOTS-Seminaren der Aka-Tex. Der nächste Termin ist am 20. Oktober 2022 bei den Geschützten Werkstätten – Integrative Betriebe Salzburg GmbH (GWS). Die GWS betreiben eine seit langer Zeit GOTS-zertifizierte Siebdruckerei. Das Seminar findet mit Unterstützung der Siebdruck-Partner, Lockamp, Schlee Siebdrucktechnik und Tiflex statt. Der französische Farbhersteller Tiflex bietet Siebdruckereien GOTS-konforme Druckfarben an. Seminarleiter ist der langjährige Siebdrucker Thomas Mosner, der als Experte für den GOTS-zertifizierten Textildruck gilt.

Blick in eine GOTS-zertifizierte Näherei
Blick in eine GOTS-zertifizierte Näherei

 

Blick in die Stickerei einer GOTS-zertifizierten Produktionsstätte
Blick in die Stickerei einer GOTS-zertifizierten Produktionsstätte