Der Transferfilm FlexCut des französischen Herstellers SEF ist nach Angaben des Unternehmens der erste Hitzetransferfilm der Welt, der für den GOTS-zertifizierten Textildruck zugelassen wurde. Das französische Prüfinstitut Ecocert Greenlife hat die ökologischen Auswirkungen der Herstellung des Transfermaterials und die sozialen Parameter der Fabrik von SEF in der französischen Stadt Laval untersucht. Die Zulassung von 11 Farben der Serie durch Ecocert besagt, dass FlexCut in einem GOTS-zertifizierten Druckprozess eingesetzt werden kann. „Dank unserer harten Arbeit, einer besseren und nachhaltigeren Produktionsumgebung in unserem Werk und dank der einzigartigen, wasserbasierten Formulierung von FlexCut sind wir sehr stolz darauf, den ersten von GOTS zugelassenen Wärmetransfer anbieten zu können“, sagt Holger Beck von SEF France. GOTS sucht nicht nur nach Schadstoffen im Produkt, sondern berücksichtig auch den ökologischen und sozialen Fußabdruck in der gesamten Produktionskette.
SEFwird das Produkt auch bei der FESPA vom 31. Mai bis 3. Juni 2022 auf seinem Messestand D70 in Halle 27 vorführen.
Wer sich für das Thema des nachhaltigen Textildrucks und der GOTS-Zertifizierung interessiert, hat hierzu die Gelegenheit in den GOTS-Seminaren der Aka-Tex. Der nächste Termin ist am 20. Oktober 2022 bei den Geschützten Werkstätten – Integrative Betriebe Salzburg GmbH (GWS). Seminarleiter ist der langjährige Siebdrucker Thomas Mosner, der als Experte für den GOTS-zertifizierten Textildruck gilt.
Zwanzig Jahre nach seiner Einführung verzeichnet der Global Organic Textile Standard (kurz: GOTS) ein neues Allzeithoch. So haben im vergangenen Jahr 17 GOTS-anerkannte Zertifizierungsstellen insgesamt 12.338 zertifizierte Betriebe (ein Wachstum von 19 Prozent) in 79 Ländern (+11 Prozent) gemeldet. GOTS gilt als einer der weltweit führenden Standards für die Verarbeitung von Textilen aus zertifizierten Bio-Fasern.
Zu den Ländern mit dem größten Zuwachs an GOTS-zertifizierten Betrieben im Jahr 2021 gehören die Türkei (+61 Prozent auf 1.799), Italien (+53 Prozent auf 894), Deutschland (+19 Prozent auf 817), Portugal (+35 Prozent auf 608), Frankreich (+22 Prozent auf 122), Dänemark (+14 Prozent auf 115), Schweiz (+15 Prozent auf 61), Belgien (+55 Prozent auf 59), Schweden (+34 Prozent auf 51) und Vietnam (+264 Prozent auf 51).
Entscheidungsträger:innen schätzen GOTS als Instrument zur Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele
„Was 2002 für viele noch utopisch erschien, wurde in den letzten 20 Jahren Realität. Wir haben eine Textilzertifizierung für Biofasern entwickelt, die auf allen wichtigen Märkten anerkannt ist, und einen Standard, der Verbraucher:innen die Möglichkeit gibt, sich für echte Bio-Produkte aus nachhaltigen Lieferketten zu entscheiden“, sagt Claudia Kersten, Geschäftsführerin von GOTS. „Trotz der anhaltenden Schwierigkeiten und Unsicherheiten, verursacht durch die Covid-19-Pandemie, verfolgen die Entscheidungsträger:innen weiterhin ihre Nachhaltigkeitsziele und schätzen GOTS als Instrument zur Erreichung dieser.“
Die Ergebnisse der jährlichen GOTS-Umfrage mit zertifizierten Unternehmen unterstreichen diese Entwicklung. Von den 1.114 Antwortenden (+39%) gaben 63% an, ihre Nachhaltigkeitsstrategie dauerhaft zu ändern. Außerdem wollen sie den Schwerpunkt auf Umweltschutz und die Gesundheit ihrer Arbeiter:Innen und Angestellten zu legen. Das wachsende Interesse seitens Industrie, Öffentlichkeit und Medien führte zu einem beeindruckenden Anstieg von Website-Besuchen um 48%. Die Medienpräsenz stieg um 64%, und die Zahl der GOTS-Follower:innen in den sozialen Medien Plattformen um 57%.
„So sehr wir uns über die bisherige Entwicklung freuen, haben wir nicht vor uns auf unseren Lorbeeren auszuruhen“, fügt Rahul Bhajekar, Geschäftsführer von GOTS, hinzu. „Im März 2022 starteten wir mit der Überarbeitung der GOTS Version 7.0, an der alle Interessensgruppen wie Verbände, Organisationen, Unternehmen, und Einzelpersonen beteiligt sind, um den progressiven, innovativen, strengen und gleichzeitig praktischen Standard GOTS weiterzuentwickeln.“
DACH Region auf Platz 5
Trotz einem weiteren Jahr mit Lieferengpässen und Auswirkungen der Coronakrise, ist die Zahl zertifizierter Betriebe in Deutschland, Österreich und der Schweiz so hoch wie nie. Im Vergleich zur weltweiten Zahl GOTS zertifizierter Betriebe reiht sich die DACH Region auf Platz 5 ein. Das Wachstum beträgt 17 Prozent auf 927 in 2021. Ob zertifizierte Berufskleidung, nachhaltiges Merchandise, oder Heimtextil- und Fashionprodukte mit GOTS Biobaumwolle in Umstellung, der Markt für Textilprodukte hergestellt nach den strengen GOTS Kriterien wächst.
Umwelt-, Klimaschutz und Schutz der Menschenrechte werden zu unternehmerischen Pflichten. „Initativen wie das Lieferkettengesetz und die wachsende Nachfrage von Verbraucher:innen zeigen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen umwelt- und sozialverträglich produzieren, und nachhaltige Produktions- und Konsumweisen fördern.“ so Juliane Ziegler, GOTS Repräsentantin in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Diese Entwicklung wurde auch im letzten Jahr auf Veranstaltungen, wie der Munich Fabric Start, der Neonyt oder dem Zukunftsforum Kerenzerberg in der Schweiz sehr stark deutlich. Die Nachfrage seitens Verbraucher:innen und Unternehmen nach mehr Transparenz entlang der Lieferketten unterstützt durch die unabhängige GOTS-Zertifzierung ist größer denn je.
Auch die Betriebe der Textilveredlungsbranche sind an einer Umstellung auf GOTS interessiert und lassen sich nach und nach zertifizieren. So hat beispielsweise die Kölner Textildruckerei CFF Druck erst kürzlich ihre GOTS-Zertifizierung abgeschlossen.
Das nächste GOTS-Seminar der Aka-Tex
Wer sich für das Thema des nachhaltigen Textildrucks und der GOTS-Zertifizierung interessiert, hat hierzu die Gelegenheit in den GOTS-Seminaren der Aka-Tex. Der nächste Termin ist am 20. Oktober 2022 bei den Geschützten Werkstätten – Integrative Betriebe Salzburg GmbH (GWS). Die GWS betreiben eine seit langer Zeit GOTS-zertifizierte Siebdruckerei. Das Seminar findet mit Unterstützung der Siebdruck-Partner, Lockamp, Schlee Siebdrucktechnik und Tiflex statt. Der französische Farbhersteller Tiflex bietet Siebdruckereien GOTS-konforme Druckfarben an. Seminarleiter ist der langjährige Siebdrucker Thomas Mosner, der als Experte für den GOTS-zertifizierten Textildruck gilt.
Blick in eine GOTS-zertifizierte Näherei
Blick in die Stickerei einer GOTS-zertifizierten Produktionsstätte
Am 21. Juni 2022 werden die Gewinner:innen des PSI Sustainability Awards in sieben Kategorien für ihr nachhaltiges Engagement in Düsseldorf ausgezeichnet.
Nach der Verschiebung der PSI Fachmesse vom Januar 2022 auf den Beginn des Jahres 2023 hatte Europas größtes Netzwerk für die Werbeartikelwirtschaft die Verleihung des einzigen Nachhaltigkeitspreises der Branche neu terminiert. Die Verleihung der siebten PSI Sustainability Awards findet als Live-Veranstaltung in den Düsseldorfer Rheinterrassen statt. Gewürdigt werden Gewinner:innen in sieben Kategorien. Die festliche Abendveranstaltung markiert zugleich den Auftakt zur PSI 2023, die vom 10. bis 12. Januar auf dem Düsseldorfer Messegelände stattfinden wird.
„Seit sieben Jahren sind die PSI Sustainability Awards die wichtigsten Gradmesser für ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit in der europäischen Werbeartikelwirtschaft“, so PSI Director Petra Lassahn. „Umso mehr freuen wir uns, dass wir in diesem Jahr endlich wieder zu einer feierlichen Live-Verleihung zurückkehren und im persönlichen Miteinander das Engagement der Branche in puncto Nachhaltigkeit feiern können.“ Denn auch wenn die PSI Sustainability Awards in den Jahren 2020 und 2021 im jährlichen Turnus vergeben wurden, so nicht im Rahmen einer „stationären“ Veranstaltung. Zu den nominierten Unternehmen zählt unter anderem Aka-Tex-Partner Halfar System GmbH aus Bielefeld.
Die Kategorien PSI Sustainability Awards:
Economic Excellence
Environmental Excellence
Social Excellence
Environment Initiative
Sustainable Product
Sustainable Campaign
Sustainable Company of the Year
06.05.2022: Das italienische Unternehmen EPTAINKS, Hersteller von Siebdruckfarben und Hilfsmitteln, hat ein neues Farbsystem entwickelt, das aus erneuerbaren Stoffen hergestellt wird. Die MNK Bio-Textildruckfarbe ist wasserbasierend und besteht aus den drei Grundpasten Bio White, Bio Base sowie Bio Binder. Der Fachhändler Gröner in Ulm führt das Produkt nun in seinem Handelssortiment.
Der Anteil an organischen Materialien wie Holzabfällen, Mais und anderen liegt bei den Komponenten nach Angaben des Herstellers zwischen 72 und 82 Prozent. Mit Zugabe von Pigmenten entstehen leuchtende Farben, wie Alexander Ihle von Gröner mitteilt. Die gemäß Öko-Tex zertifizierten Bio-Farben wurden für Anwendungen auf Baumwolle und deren Mischgewebe entwickelt. Da sie nach Angaben des Herstellers frei von Giftstoffen sind, eignen sie sich ideal für Hautkontakt und Babykleidung. Die Pasten sind druckfertig, durch Zugabe von Wasser kann die Viskosität angepasst werden.
21.04.2022: Der Freiburger Stickgarnhersteller Madeirakrempelt sein Unternehmen um. Zukünftig sollen neue Produkte nur noch nach Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit entwickelt und ins Lieferprogramm aufgenommen werden. Rebekka Rüth, Leiterin Kommunikation + Event sowie Nachhaltigkeit + Projekte beim baden-württembergischen Textilverband Südwesttextil hat im Rahmen des Nachhaltigkeitsprojekts „Textil für Morgen“ den Podcast „Madeira – bunt bestickt, langlebig gedacht“ produziert. Ihr Gesprächspartner Sebastian Schade, Head of Global Marketing bei der Madeira Garnfabrik Rudolf Schmidt KG, spricht darin über Herausforderungen und Entwicklungen beim Thema Nachhaltigkeit. Sein Credo: „Stillstand ist keine Option und wenn sich alles verändert, will ich den Wandel auch aktiv mitgestalten.“
Die drei Fragen von Rebekka Rüth an Sebastian Schade geben einen kurzen Vorgeschmack auf den Podcast.
Rebekka Rüth, Südwesttextil: Nachhaltigkeit: Herausforderung oder Chance für Madeira?
Sebastian Schade, Madeira: Ich sehe Nachhaltigkeit als große Chance für Madeira. Der Trend in diesem Bereich ist inzwischen unumkehrbar geworden. Auch Brands spezifizieren sich immer häufiger mit hohen Anforderungen an die Nachhaltigkeit. Das ist natürlich für uns als kleiner Mittelständler auch eine Herausforderung, doch auf der anderen Seite aus meiner Perspektive gut und richtig. Es ist höchste Zeit für einen konsequenten Richtungswechsel, da sich die Textil- und Bekleidungsindustrie weltweit zu lange um die reine Ergebnismaximierung gekümmert hat. Auch wir haben beim Thema Nachhaltigkeit noch viel zu tun. Doch da brauchen wir uns nicht zu verstecken, denn so geht es sehr vielen. Wir müssen uns an die Aufgaben heranwagen und uns personell und strukturell für die Zukunft aufstellen. Der Umbau der textilen Wertschöpfungskette hin zu umweltschonender und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreicher Produktion ist eine ebenso große wie richtige Herausforderung. Ich bin überzeugt: Wer früh anfängt, hier seine Hausaufgaben zu machen, hat bald messbare Wettbewerbsvorteile.
Rebekka Rüth: Welche Schritte unternehmen Sie beim Thema Nachhaltigkeit?
Sebastian Schade: Im ersten Schritt schauen wir permanent, wie wir in unserem Produktionsprozess Ressourcen einsparen können, beispielsweise in Form von Gas, Strom und Wasser. Ab 2022 nutzen wir 100 Prozent Ökostrom am Standort Freiburg und versuchen selbst, in erneuerbare Energien wie Solar zu investieren. Wir setzen uns ambitionierte Ziele und wollen bis 2035 aus eigenen Verbesserungen heraus klimaneutral werden. Die nächste Achse ist die Langlebigkeit unserer Produkte. Unser Garn hat den Anspruch länger, zu halten als das Kleidungsstück, auf das es gestickt ist. Wir wollen im Vergleich zu Fast Fashion zu den Lieblingsstücken beitragen, die über viele Jahre getragen werden und auf denen die Stickerei dann immer noch toll aussieht. Der dritte Punkt ist, dass wir formal Ökobilanzen erstellen, unseren Carbon Footprint berechnen und den Anteil nachhaltiger Produkte in den nächsten fünf Jahren auf mindestens 50 Prozent des Gesamtsortiments steigern. Wir nehmen nur noch nachhaltige Produkte neu auf und haben unsere Einkaufskriterien verschärft.
Rebekka Rüth: Welche Entwicklungen gibt es im Bereich der Stickgarne?
Sebastian Schade: Wir können mit Stickgarn nicht die ganze Textilindustrie retten. Doch wir wollen so viel wie möglich dazu beitragen, die Stickindustrie nachhaltiger zu machen. Im Produktbereich haben wir die gewisse Ruhe und Zeit in der Pandemie genutzt, um zwei Entwicklungen voranzutreiben, die wir unter dem Label „Madeira Green“ präsentieren. Mit „Sensa Green“ haben wir das erste Stickgarn aus 100 Prozent Tencel Lyocell entwickelt und sind hier stolz, dass wir innerhalb kürzester Zeit im Herzen Europas eine Garnproduktion aufgebaut haben. Die Faser ist vollständig biologisch abbaubar, recycelbar und damit komplett kreislauffähig. Der Großteil des Marktes wird aber nach wie vor von Polyestergarnen dominiert. Um in diesem Bereich nachhaltiger zu werden, setzen wir in der zweiten Entwicklung auf recyceltes Polyester mit GRS-Zertifizierung. Bei Nachhaltigkeit reden wir letztlich immer in Vergleichen. Recyceltes Polyester ist für uns nachhaltiger als das aus neuem Erdöl gewonnene. Wir wollen so sukzessive in unserem gesamten Produktsortiment so nachhaltig wie möglich werden.
11.04.2022: Jährlich fallen weltweit rund 92 Millionen Tonnen Textilabfälle an. Eine unvorstellbare Zahl aus einem Bericht der „Global Fashion Agenda & the Boston Consulting Group“ aus dem Jahr 2019. Um der Flut der globalen Textilabfälle etwas entgegenzusetzen und der Verantwortung gegenüber der Umwelt gerecht zu werden, entwickelt die AMANN Group ihre Lifecycle Linie nach dem Prinzip einer konsequenten und durchgängigen Kreislaufwirtschaft, auch Cradle to Cradle (C2C) genannt. Das Ergebnis sind nachhaltige Nähfäden und Stickgarne, die am Ende nicht zu Abfall werden, sondern Nährstoff für ein neues Produkt.
Der Garnproduzent AMANN deckt beide Cradle to Cradle-Kreisläufe ab.
Cradle to Cradle ist ein Designprinzip, das Prof. Dr. Michael Braungart und William McDonough in den 1990er Jahren entwickelt haben. C2C beschreibt die potenziell unendliche Zirkulation von Materialien und Nährstoffen in Kreisläufen. Die C2C-Kreislaufwirtschaft steht im Gegensatz zum derzeitigen Geschäftsmodell „Cradle to Grave“, bei dem große Mengen an Abfall anfallen.
C2C besteht aus zwei verschiedenen Kreisläufen: dem biologischen und dem technischen Kreislauf. Im biologischen Kreislauf werden Textilien nach ihrem Gebrauch zu Kompost oder anderen Nährstoffen. Diese bilden wiederum den Rohstoff zur Herstellung neuer Produkte. Auf diese Weise werden alte Produkte nicht zu Abfall, sondern zum Rohstoff für Neues.
Produkte für den technischen Kreislauf werden bereits während des Design- und Entwicklungsprozesses als Ressourcen für die nächste Nutzungsphase als neue Produkte optimiert (Rohstoffhomogenität). Nach der Nutzung können Textilien an den Hersteller zurückgegeben werden, der das Material wieder in neue Produkte für den technischen Kreislauf einbringt.
AMANN mit Sitz in Bönnigheim (Baden-Württemberg) ist eigenen Angaben zufolge der erste Nähfadenhersteller weltweit, der mit seinem Lifecycle Sortiment Nähfäden für beide Kreisläufe anbieten kann. Lifecycle Polyamide, ein Nähfaden aus recyceltem Polyamid 6.6, ist speziell für den technischen Kreislauf entwickelt worden. Er wird aus Textilabfällen hergestellt und verfügt über ausgezeichnete Festigkeits- und Farbechtheitseigenschaften. Lifecycle Cotton, der neue Nähfaden für den biologischen Kreislauf, wird aus extra langstapeliger, mercerisierter Bio-Baumwolle hergestellt und ausschließlich mit kompostierbaren Farbstoffen gefärbt.
Neben der Lifecycle Produktlinie bietet AMANN mit seiner Recycled Produktlinie zudem Nähfäden aus 100 Prozent recycelten, transparenten PET-Flaschen an. Mit diesen beiden nachhaltigen Produktlinien ermöglicht der Garnproduzent seinen Kunden, komplett nachhaltige Produkte zu kreieren. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt hinsichtlich der Reduzierung des Ressourcenverbrauchs.
08.04.2022: Fahnen sind mehr als ein Stück Stoff! Ob als Ankündigung, als Wegweiser, zur Wiedererkennung, Präsentation, als Werbetool oder direkt am Point of Sale – Fahnen stiften Identität und Geborgenheit, sind ein Zeichen von Integration und Nationalstolz, zeigen Freiheit und Autonomie und machen auf sich und die Werbebotschaft aufmerksam. Und das umso mehr, je langlebiger und nachhaltiger die Fahne ist.
Seit 1945 wird die österreichische Druckerei FAHNENGÄRTNER als Familienbetrieb in dritter Generation geführt. Mit seinem Produktions- und Vertriebsstandort in Mittersill im Pinzgau zählt das Unternehmen nicht nur zu einem wichtigen Arbeitgeber in der ländlichen Region, sondern auch zu einem Vorreiter in der Unternehmenskultur. Das Gemeinwohlunternehmen ist geprägt von einem wertschätzenden Miteinander, nachhaltiger Produktion und Handeln im Sinne der nächsten Generation.
Einen Meilenstein in der Fahnenbranche setzt FAHNENGÄRTNER mit der Powerflag. Für dieses Fahnenprodukt verspricht die Druckerei „eine noch nie dagewesene Haltbarkeit und Lichtechtheit“. Gerald Heerdegen, Geschäftsführer von FAHNENGÄRTNER, sagt: „Durch die doppelte Haltbarkeit einer Powerflag gegenüber herkömmlichen Fahnenstoffen werden die sonst zweifachen Produktionsvorgänge eingespart und viel Abfall vermieden.“
Einsatz von recycelten Textilien
Als weiterer Schritt zu einer noch nachhaltigeren Produktion wurde im Jahr 2019 damit begonnen, Schritt für Schritt die gesamte Produktpalette auf recycelte Textilien umzustellen. Heerdegen: „So werden zum Beispiel unsere Powerflag und einige weitere POS-Produkte, wie unser Roll-up, aus 100 Prozent PET-Material gefertigt.“
Die synthetisch hergestellten Polyesterstoffe bestehen vollständig aus wiederverwerteten PET-Flaschen. Für 1 kg Garn kommen 44 PET-Flaschen zum Einsatz. Somit stecken in einem Quadratmeter Fahne 6,8 PET-Flaschen. 2021 wurden ganze 1.215.588 PET-Flaschen durch die Verwendung von RC-Garne wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt.
FAHNENGÄRTNER bedruckt die 155 g/m² Wirkware digital mit der Druckmaschine Colorbooster DS des Herstellers Hollanders. Mit dieser weltweit einzigartigen Drucktechnologie, mit senkrecht stehenden Druckköpfen, bedruckt die Maschine den Stoff zeitgleich von beiden Seiten. Somit sorgt er für eine perfekte Durchdrucksimulation. „Die dabei eingesetzte High Energy Drucktinte erreicht bisher die beste Licht- und Wetterechtheit am Digitaldruckmarkt. Mit Jahrzehnten langem Know-How und der technischen Unterstützung von Hollanders wurde die Colorbooster DS als Prototyp in Mittersill das erste Mal in Betrieb genommen und im Ablauf verfeinert. Auch mit dem klassischen Siebdruckverfahren kann das Material bedruckt werden“, erklärt Heerdegen.
Mit all diesen Maßnahmen hat es FAHNENGÄRTNER geschafft, erstklassige Druckqualität, lange Haltbarkeit und Nachhaltigkeit in einem Produkt zu vereinen und kann seinen Kunden eine 12-monatige Fahnen-Garantie auf die Powerflag anbieten.
16.03.2022: Der Druck auf Unternehmen, ihrer unternehmerischen Verantwortung entlang der gesamten Wertschöpfungskette nachzukommen, steigt. Sei es durch gesetzliche Anforderungen wie das Lieferkettengesetz. Oder das steigende Kundenbewusstsein für Transparenz und Nachhaltigkeit.
Herausforderungen ergeben sich insbesondere für kleinere Unternehmen. Sie besitzen oft keine eigenen Produktionsstätten und ihre Verhandlungsmacht bei Lieferanten ist begrenzt. Es stellt sich die Frage: Wie können diese Firmen sicher gehen, dass die eigenen Lieferketten den aufkommenden Anforderungen an den Schutz von Menschen und Umwelt gerecht werden?
Hierzu suchte auch das Fair Fashion Label Greenbomb aus Halle (Saale) geeignete Antworten. Es entschied sich daraufhin, ein eigenes Projekt zum Aufbau transparenter Lieferketten zu initiieren. Ganz nach der Prämisse: Nur wenn man seine Partner kennt, kann man einen positiven Einfluss nehmen.
„Bis zum heutigen Zeitpunkt hat es Greenbomb geschafft, alle beteiligten Stofflieferanten zu identifizieren. Teilweise sind auch Garnlieferanten bekannt und für eine Vielzahl von Produkten konnten die Herkunftsländer der Rohstoffe ausgemacht werden. Heute ist es ein täglicher Austausch mit Partnern, mit dem Ziel, die Lieferkette ganz zu durchdringen. Ein Austausch, der geprägt ist von makroökonomischen Problemen sowie kulturellen Differenzen“, erklärt Sasha Adam. Als Sustainability Managerin ist sie bei Greenbomb für die Nachhaltigkeit zuständig.
Mit retraced die komplexen Strukturen der Lieferketten visualisieren und überwachen
Unterstützung erhält das Unternehmen von seinem Partner retraced. Die Softwarelösung des Düsseldorfer Start-ups ermöglicht es unter anderem, die komplexen Strukturen der eigenen Lieferketten zu visualisieren und zu überwachen. Sasha Adam: „Lieferantenprofile, Zertifikatsübersichten und Lieferkettenabbildungen ermöglichen es, Informationen effektiv zu managen. Gleichzeitig können die vielfältigen Informationen in verständlicher Weise nach innen und außen kommuniziert werden. Zudem bietet die Software ein übersichtliches Tool zur Darstellung von Lieferketten und Lieferanteninformationen direkt im Onlineshop. Dadurch kann jeder Händler und Endkunde den Weg des Produkts intuitiv miterleben.“
Hierdurch wird eine Vielzahl an unternehmerischen Vorteilen generiert. Unter anderem können Risiken entlang der Wertschöpfungsstufen besser analysiert und minimiert werden. Außerdem steigt das Verständnis für das eigene Produkt, wodurch neue Einblicke für die Produktentwicklung entstehen. Gleichzeitig steigert sich die eigene Nachhaltigkeitsperformance. Zudem wird die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards entlang verschiedenster Lieferketten überwacht und verbessert. „Ein Punkt, der besonders wichtig ist, wenn keine weitgreifenden Standards wie beispielsweise GOTS genutzt werden können“, so Sasha Adam. Abschließend steigt durch transparente Nachhaltigkeitsbemühungen stetig die Attraktivität der Marke und ihrer Produkte für Endkunden und Handelspartner.
Die aktuellen Bestrebungen von Greenbomb zeigen, dass ehrgeizige Ziele auch mit begrenzten Ressourcen verfolgbar sind. Sasha Adam ist sich sicher: „Mit klaren Werten, der richtigen Motivation und starken Partnern können auch kleine Unternehmen einiges bewirken.“ Nach eigenen Aussagen ist das Unternehmen lange noch nicht am Ziel. Es gibt noch viel zu tun. Aber Greenbomb bleibt bestrebt, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln – hin zu einer gläsernen Lieferkette.
04.03.2022: Die Hohenstein Academy bietet ab sofort den Zertifikatskurs „CSR Manager/in (Univ.)“ an. Die berufsbegleitende Weiterbildung ist auf Universitätsniveau und kann mit insgesamt 12 ECTS Punkten auf ein Hochschulstudium angerechnet werden. Das Weiterbildungsangebot rundet neben Dienstleistungen, Forschung und Zertifizierung das Portfolio des Prüfdienstleisters im Bereich Nachhaltigkeit ab.
Hohenstein bietet den Zertifikatslehrgang zusammen mit dem IBH (Institut für berufliche Hochschulbildung) an: Er besteht aus den Kursmodulen Wirtschafts- und Unternehmensethik (WUE) und Corporate Social Responsibility (CSR), die von der akkreditierten IBH-Dozentin Kristina Baldin-Erbe durchgeführt werden. Die Grundlagen eignen sich die Teilnehmer im Selbststudium an und schließen den Kurs mit einem Präsenzseminar bei Hohenstein sowie einer schriftlichen Prüfung ab.
Kostenloses Informations-Webinar am 04. April 2022, 14 Uhr
Detaillierte Informationen und die Möglichkeit für Fragen bietet ein Informations-Webinar. Hier wird außerdem auf den Kurs „Qualitätsmanager/in Univ.“ eingegangen, der ebenfalls bei Hohenstein absolviert werden kann. Die Anmeldung zu den Kursen erfolgt direkt über die Hohenstein Academy.
23.02.2022: Cotty ist ein Klassiker unter den Stickgarnen des Fachhändlers Gunold GmbH. Nun gibt es das Baumwollgarn auch in Bio-Qualität aus 100% langstapeliger, mercerisierter, ägyptischer Baumwolle. Cotty Bio ist ein natürliches Garn mit mattem Glanz und seidenweichem Griff.
„Auf weichfallenden Stoffen, Baumwolle, Leinen, Cord, Filz und Samt wirken naturnahe Garne am besten“, teilt das Unternehmen mit. Die Baumwolle, die für Cotty Bio verwendet wird, ist GOTS zertifiziert angebaut, gezwirnt und gefärbt. Nachgelagerte Prozessschritte wie das Spulen der Endaufmachungen und der Auftrag eines Gleitmittels halten die von GOTS (V6.0) geforderten Grenzwerte für „Zutaten und Accessoires“ ein.
Das neue Bio-Baumwollgarn ist auf recycelte, graue Hülsen gespult. Die Miniking Conen sind nicht in PVC-Folie eingeschweißt und somit schonend für die Umwelt. Das Garn wird in der Stärke 30 und in 10 Farben angeboten. Die Farben „sind absolut identisch mit unserer Cotty-Farbkarte“, teilt das Unternehmen mit.
Der Stickereifachhändler Gunold GmbH führt in seinem Sortiment Obergarne, Untergarne, Vliese, Folien, Effektstoffe, Nadeln und Zubehör für die Stickereiindustrie. Gunold ist Partner der Akademie für Textilveredlung.