487 ausstellende Unternehmen und Organisationen sowie 10.509 Gäste aus 75 Ländern zeigten sich sichtlich erfreut über den gelungenen Neustart der PSI – Europas Leitmesse für die Werbeartikelwirtschaft – vom 10. bis 12. Januar in Düsseldorf. Der Werbeartikel und seine Branche sind zurück. Und das in ganz besonderem Maße hochwertig und nachhaltig.
„Werbeartikel sind für zahlreiche Unternehmen wieder der wichtigste Kommunikationskanal“, so Steven Baumgärtner, Vorsitzender des Deutschen Gesamtverbandes der Werbeartikel-Wirtschaft (GWW). „Bereits 39 Prozent der Unternehmen setzen Werbeartikel in der Kommunikation mit ihren Kunden wieder ein. Das hat unsere Monitorumfrage ergeben.“ Eine positive Dynamik, die für zahlreiche Märkte in Europa steht und auf der PSI sichtbar wurde.
„Besonders der internationale Zuspruch, nicht nur aus Europa, sondern auch aus Nordamerika, dem Mittleren Osten und Nordafrika, hat unsere Erwartungen übertroffen. Jeder zweite Besucher kam aus dem Ausland zur PSI“, freut sich Barbara Leithner, Chief Operating Officer von RX Austria & Germany, dem Veranstalter der PSI. „Beeindruckend war vor allem, mit welcher Innovationskraft und Agilität die Unternehmen die Zeit genutzt haben, ihre Produkte mit nachhaltigen Materialien und modernen Technologien an die aktuellen Anforderungen und Trends anzupassen“, so Leithner weiter.
Nachhaltigkeit und Qualität auf hohem Niveau
Nach einer dreijährigen Messepause fokussieren sich die Unternehmen auf nachhaltige, langlebige und hochwertige Produkte. Die diesjährige PSI erwies sich als eine kompakte Branchenveranstaltung, die das Verständnis von Nachhaltigkeit mit all seinen Aspekten angenommen hat. Laut dem Werbeartikel-Monitor des GWW spielt das Thema Nachhaltigkeit für 91 Prozent der Unternehmen eine entscheidende Rolle beim Einkauf von Werbeartikeln. Damit steigen die Anforderungen an Hersteller, wie Oliver Leykam von Staedtler betont: „Es muss zur Normalität werden, dass ressourcenschonend produziert wird und Produkte verkauft werden, die einen längeren Nutzen haben.“
Textilausteller profitieren
Bekleidung und Werbetextilien spielen im Werbemittelmix nach wie vor eine große Rolle. Ihr Anteil am Werbeartikelmarkt beträgt mehr als ein Drittel. Auf der PSI haben davon die anwesenden Textilausteller profitiert. Kai Gminder, Geschäftsführer der Gustav Daiber GmbH, zeigte sich äußerst zufrieden über den hohen Zuspruch der Besucherinnen und Besucher, die sich über die neuen Kollektionen der Marken James & Nicholson und myrtle beach informierten. Cengiz Gürec von CG International, einem Anbieter von Gastro- und Businesskleidung, freute ich ebenso über viele Kontakte und gute Gespräche. Beim dänischen Textilhersteller Neutral, dessen unternehmerische DNA seit mehr als 15 Jahren aus nachhaltigen Entwicklungen und Produkten besteht, zeigte man sich geradezu erleichtert, dass die Branche die Zeichen der Zeit verstanden hat. „Die Leute suchen nachhaltige Produkte, weil ihre Kunden das einfordern“, sagte Johan Fredborg, der Neutral seit November des letzten Jahres als neuer Business Developer unterstützt. Fredborg war zuvor beim Bekleidungshersteller Stanley/Stella beschäftigt.
Gleich auf zwei Ständen war der finnische Textilhersteller Pure Waste präsent. Wie der Name „pure waste“ verrät, bietet das Unternehmen Textilien aus 100 Prozent Abfall an. In der Produktion werden Textilabfälle und PET-Flaschen verwendet und recycelt. Das Konzept stieß auf ein riesiges Interesse, sowohl bei Werbemittelhändlern als auch bei Siebdruckereien. Auf der Sonderschaufläche des „Textile Campus“ wurden in einer Siebdruckaktion gemäß GOTS-Standard mit der Kölner Hehlerei und dem Siebdrucker Thomas Mosner T-Shirts von Pure Waste live bedruckt. So entstand ein rundum nachhaltiges Produkt, das auf großes Interesses stieß.
Die Innovations- und Informationsfläche „Textile Campus“
Neben Pure Waste, der Hehlerei und Thomas Mosner zeigten die beiden Unternehmen Circular Sweater Project (Berlin) und Planet Upcycling (Düsseldorf) auf dem „Textile Campus“ ihre Lösungen zu Kreislaufwirtschaft und Upcycling. Bianca Seidel stand als Beraterin für nachhaltige Produktentwicklung und Ecodesign bereit. Die Hochschule Niederrhein und die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin präsentierten Forschungsarbeiten rund um Nachhaltigkeit in der Textilindustrie. Die Gemeinwohlökonomie Regionalgruppe Köln stellte das Wirtschaftsmodell der Gemeinwohlökonomie (GWÖ) vor. Die GWÖ hat das Ziel einer neuen Wirtschaftsform, die Erfolg nicht nur an Geld, Gewinn und Umsatz bemisst, sondern auch ethische, soziale und ökologische Werte berücksichtigt. Martina Dietrich, die Koordinatorin der GWÖ Regionalgruppe Köln, informierte gemeinsam mit Aka-Tex-Leiter Stefan Roller-Aßfalg in einem Vortrag im PSI Forum über das GWÖ-Konzept. Die Akademie für Textilveredlung ist Mitglied der GWÖ und stellte den eigenen Nachhaltigkeitsbericht nach dem Matrix-Bilanzierungsmodell der GWÖ vor. Unterstützt wurde die Präsentation der GWÖ durch die beiden gemeinwohlbilanzierten Unternehmen Fahnen Gärtner und Sonnendruck.
Digital bedrucktes Fußballfeld löst Emotionen aus
Drei Tage lang konnte sich die Werbemittelbranche auch auf der Sonderfläche des Fan Corners beim Torwandschießen austoben. Dabei löste das von der Firma Photofabrics digital bedruckte Fußballfeld Emotionen aus. Peter Sapper und Marius Mauring von Photofabrics unterstützten die Aktion mit dem grünen Rasen und einer sechs Meter breiten Sponsorenwand. Während der drei Tage waren sie zudem aktiv auf der Fläche des Fan Corners unterwegs. Sie luden Menschen zum Torwand-Schießen ein, sammelten Spenden für die Gerald Asamoah Stiftung für herzkranke Kinder und informierten über ihre großformatigen Produkte. Die Druckprodukte eignen sich ideal für Sport- und Promotionevents, Festivals und Produktpräsentationen. Weiterer Partner und Sponsor der Fläche war der Digitaldruckdienstleister Terminal A0 aus Düsseldorf, der Bandenwerbung und Abhängungen lieferte.
Der Fan Corner als Plattform für Veredlung, Merchandising und Personalisierung verknüpfte das Thema Fußball mit Veredelungs- und Drucktechniken sowie Textil und Merchandising. Der Bekleidungshersteller New Wave sponserte die Aktion mit Sportswear der Marken Craft und Clique. Der Aussteller Brother zeigte DTG und DTF Textildrucklösungen, während Stahls‘ Europe Textildruck mit Transferlösungen zeigte. Den UV-Druck auf Werbeartikel zeigte Roland DG. Das Handelsunternehmen Walz Solutions lockte die Besucher mit Stickmaschine und DTF-Druck. Die PSI-Aussteller Elasto, Stabilo und Print Tattoo unterstützten die Fläche mit Werbeartikeln.
PSI treibt Austausch der Branche weiter voran
Die Potentiale des Werbeartikels und der Optimismus der Branche sind auf der PSI sichtbar geworden. „Wir haben mit dem Comeback der PSI eine hervorragende Basis geschaffen, um gemeinsam mit der Branche an den Zukunftsthemen zu arbeiten“, sagt Petra Lassahn, Direktorin der PSI. „Dazu gehören, den internationalen Austausch weiter voranzutreiben, das Thema Nachhaltigkeit zu fördern und den Stellenwert des Werbeartikels gegenüber der Politik weiter herauszustellen.“ Dazu hatte die PSI in diesem Jahr Politiker aus der Bundespolitik zum Dialog mit den Ausstellern eingeladen, darunter Markus Herbrand, finanzpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Manfred Todtenhausen (FDP) und Maik Außendorf (Grüne), die die Interessen des Mittelstandes im Wirtschaftsausschuss des Bundestages vertreten.
Der nächste Termin ist bereits gesetzt: Die kommende PSI findet vom 9. bis 11. Januar 2024 in Düsseldorf statt.